so bitt ich dich

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von Dirk Tilsner

Ich mag mich wie ich mich am liebsten seh.
Nur manchmal scheint es mir der Spiegel lügt,
weil er verhüllt, obwohl ich vor ihm steh,
wie sich ein Bild in meinem Innern fügt.

Das Bild das ich mir wünsche so zu sein
wie du mich sähest wenn der Spiegel trügt.
Doch siehst du etwas das nur augenschein-
lich ich bin und als fahler Abglanz rügt.

Das Bild das du nicht siehst wenn du mich siehst
ist jenes das der Spiegel niemals zeigt;
ein breiter Strom der sich ins Meer ergießt
und der in dessen Weite hilflos schweigt.

So bitt ich dich, dass du die Augen schließt
und nicht dem Spiegel glaubst, der dich belügt,
weil er nicht reflektiert was in uns fließt.
Dann spürst du Strom und Meer – und das genügt.

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