Sterngeschwafel - Ein Nachtgedicht

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Stufenlos im Sterngeschwafel,
neun von ihnen sind gezählt,
haben wir was an der Waffel,
das stets unser Ego quält.
*
Reisen wir in ferne Welten,
Startpunkt ist die Nabelschau,
werden wir doch nie was gelten,
was weiß Umfeld denn genau!
*
Lass uns Trauertrommeln schlagen,
wenn Gedanken sich verwirren,
Zwergenköpfe gipsend plagen,
schleichen wir uns still vonhinnen.
*
Wer wird an der Scholle weinen
die ein Wollen stickend deckt,
haben alle - oder einen -
wir mit diesem Bild verschreckt.
*
Endlos dauert Lamentieren,
doch es dauert niemand' sehr,
bald schon werden wir verzieren
moderndes Gebeine-Meer.
*
Pflügt den Acker, dreht die Scholle,
schaut, was unterwärts sich regt,
dass da komme, was da wolle,
ob sich irgendwas bewegt.
*
Oder sich bewegen lässt
in den gleichgültigen Zeiten,
denn der Sternenhimmel trägt
weiter weitenlose Zeiten.
*
Siebenmeilenstiefel fliegen
rückwärts auf die Zukunft zu,
auf dass Hirngespinste siegen,
wenn uns drückt der enge Schuh.
*
Wahnsinn füllt des Hirnes Schale
schal scheint jedes weit're Wort,
tiefstes Dunkel dort im Tale,
Umnachtung pflanzt sich rasend fort ...
*
Buntheit ist schon längst gewichen
diesem öden Einerlei,
in dem Seelen - oder Psychen -
sich verlier'n mit irrem Schrei.
*
Nebel hüllen Geistgesichter,
deren Namen niemand weiß,
selbst der allergrößte Dichter
fällt mal schmerzhaft auf den Steiß.
*

© noé/2015 Alle Rechte bei der Autorin
dieses Spontanversuchs eines sich verselbstständigt habenden Kommentares.

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Kommentare

13. Jan 2015

Liebe Noe, welch großartige Zeilen ich hier genießen darf, einfach wundervolle Poesie um die gewichtigen Worte zu unterstreichen! Lieben Dank und ganz herzliche Grüße!

13. Jan 2015

Endlich Leben in der Bude, dank Gedichte – Kommentar!
Vielleicht - wird es ja doch noch ein gutes neues Jahr?
LG Axel

13. Jan 2015

Tiefste Bewunderung und eine formvollendete Verbeugung unter Sternengeschwafel.

Tolle Poesie und wären die Sterne doch manche Nacht weniger gesprächig, könnte auch ich einstweilen ein Auge zutun. Doch so palabern sie, singen, lachen.
Aber brauchts den Schlaf, wird auch die schönste Melodei zu einer Qual.

Liebe Grüße

13. Jan 2015

Giulia, da bin ich besser dran: Ich werde um 22.00 Uhr erst munter und habe meine produktivsten Phasen nachts so gegen drei, wenn rundum alles ruhig ist. :o))

13. Jan 2015

Dein Nachtgedicht las ich am Tage,
und es gefällt, gar keine Frage!
LG Jörg

18. Jan 2015

Gans beondehr gutt!

Prospekt!

LG

Alf

19. Jan 2015

Huch! Eben entdeckt: Danke auch Dir natürlich, Yvonne, für Dein Wow!

17. Aug 2016

Du hast mich eingefangen. Tiefe gewürzt mich Leichtigkeit
Flo

17. Aug 2016

Herzlichen Dank auch dir für deinen freundlichen Kommentar. Flo!