Sterngeschwafel - Ein Nachtgedicht

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von Heide Nöchel (noé)

Stufenlos im Sterngeschwafel,
neun von ihnen sind gezählt,
haben wir was an der Waffel,
das stets unser Ego quält.
*
Reisen wir in ferne Welten,
Startpunkt ist die Nabelschau,
werden wir doch nie was gelten,
was weiß Umfeld denn genau!
*
Lass uns Trauertrommeln schlagen,
wenn Gedanken sich verwirren,
Zwergenköpfe gipsend plagen,
schleichen wir uns still vonhinnen.
*
Wer wird an der Scholle weinen
die ein Wollen stickend deckt,
haben alle - oder einen -
wir mit diesem Bild verschreckt.
*
Endlos dauert Lamentieren,
doch es dauert niemand' sehr,
bald schon werden wir verzieren
moderndes Gebeine-Meer.
*
Pflügt den Acker, dreht die Scholle,
schaut, was unterwärts sich regt,
dass da komme, was da wolle,
ob sich irgendwas bewegt.
*
Oder sich bewegen lässt
in den gleichgültigen Zeiten,
denn der Sternenhimmel trägt
weiter weitenlose Zeiten.
*
Siebenmeilenstiefel fliegen
rückwärts auf die Zukunft zu,
auf dass Hirngespinste siegen,
wenn uns drückt der enge Schuh.
*
Wahnsinn füllt des Hirnes Schale
schal scheint jedes weit're Wort,
tiefstes Dunkel dort im Tale,
Umnachtung pflanzt sich rasend fort ...
*
Buntheit ist schon längst gewichen
diesem öden Einerlei,
in dem Seelen - oder Psychen -
sich verlier'n mit irrem Schrei.
*
Nebel hüllen Geistgesichter,
deren Namen niemand weiß,
selbst der allergrößte Dichter
fällt mal schmerzhaft auf den Steiß.
*

© noé/2015 Alle Rechte bei der Autorin
dieses Spontanversuchs eines sich verselbstständigt habenden Kommentares.

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