Auf den Wellenkämmen kräuselt
weißgeschäumt des Mond's Gesicht,
in den leisen Winden säuselt
Neptuns Wille in dem Licht.
Sanft bewegt die Wasserkraft
Leben wellengleich in Schüben,
in der Wolkendecke klafft
ein schmaler Spalt von hier nach drüben.
Leis' ist auch des Sandes Knistern,
Muscheln mondbeschienen ruh'n,
doch erfüllt ein Schemenflüstern
gnadenreich des Engels Tun.
Kaum berührt er mit den Sohlen
glanzgespülten Meeressaum,
will die Wesenheiten holen,
die sich ihm nun anvertrau'n.
In den Zeiten des Transfers
lässt Gott seine Engel eilen,
er gibt jedem seinen Vers,
jedem schreibt er eig'ne Zeilen.
Sanft bewegt im Mondeslicht
des dunklen Meeres weite Fläche
in stillen Wellen wogend sich -
als wenn ein Engel leise spräche.
© noé/2014 Alle Rechte bei der Autorin.
Kommentare
Mondbeschienene Muscheln, das ist sehr romantisch, liebe N.
LG Alf
Danke, Du Abkürzungsfetischist.
Hätt' dies Gedicht fast überseh'n -
Wär schad' gewesen - ist sehr schön!
LG Axel
Danke, Axel.