Es tät‘ auch Göttern einmal wirklich gut,
wenn sie sich für was schämen würden –
auch wenn das heiß vergoss’ne Blut
genützt hat für zukünftige Bürden,
damit wir leichter tragen können,
was blauäugig wir „Leben“ nennen.
Verantwortlich für jene fremden Stunden,
die uns beschert sind in der Einsamkeit,
hat man sofort den Depp gefunden,
der nichts begreift, zu allem stets bereit.
Und er kann sich nicht einmal wehren –
im Zorn müsst‘ er sich selbst verzehren!
Sei deshalb was du bist, du arme Socke:
Verbrecher, Diener, Herr und Meister!
Und folge brav der Glaubensglocke
in Mühsal, Wollust, Scheibenkleister.
Es wird dir stets nur recht geschehen –
versuch‘ erst gar nicht zu verstehen!
Beschränkt wie Götter sollst du bleiben,
du hast, wie sie, nicht alle Möglichkeiten.
Du darfst doch auch Gedichte schreiben.
Um Recht und Unrecht lässt sich’s streiten!
Am Ende sind das reine Glaubensfragen…
Was soll der Mensch nun dazu sagen?
©Alf Glocker
Kommentare
Dass dieses Gedicht ein wirklich lesenswertes ist.
Und ich darüber froh bin, es zu lesen.
Weil du ein guter Dichter bist
und schade wäre, es wäre nicht gewesen.
(Aber in der 4. Zeile das doppelte für, das kann da weg...)
Ein Für - Wort grade mir hier fehlt!
Schick es mir - per Post (gemailt).
LG Axel