Wenn ich also bitte …

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von Alf Glocker

OK, wenn ich mich jetzt dann bitte ausrotten dürfte.
Ich gebe ja schon alles zu – ich bin der Falsche
für euren Glauben, für euer Volk, für euer Recht
und für eure Lebensart, mit der ich nun wirklich,
tatsächlich, nein echt: gar nichts anfangen kann!

Um Verzeihung bitte ich euch aber nicht, ich war
immerhin zuerst da, vorher noch meine Eltern,
mein Uhr- und Zeitvorfahren, die viel reingesteckt
haben in das Land und die Umstände, wie ihr sie
heute vorfindet und aber nicht übernehmen wollt.

Natürlich seid ihr bald in der Überzahl, Übermacht,
weshalb dann selbstverständlich die „Demokratie“,
oder so, greift, denn die Mehrheit entscheidet hier
bekanntlich und ich versuche mich jetzt schon
davor in acht zu nehmen, oder waren es Neun??

Egal, ich sehe ohne große Schwierigkeiten voraus
was uns blüht! Rosen werden es wahrscheinlich
nicht sein, höchstens Narrzissen (mit 2 R), bzw.
Herbstzeitlosen, als Symbol für unseren Abgang!
Gebraucht werden wir sicherlich nicht mehr …

Es ist doch bereits alles da, und um zu erschaffen,
was grade ausgegangen ist, muss man doch nur
die Schule besuchen … da lernt man wie alles geht!
Man sollte jedoch mit einbeziehen, daß die Schulen
bald ganz andere sein werden. Ihr seid auch anders.

Sogar dann noch, wenn man das nicht sagen darf …
Wir werden sehen, wir werden nicht hören, sondern
fühlen, fühlen, fühlen! Die Welt hat es so gewollt!
Für ein solches Wollen bin ich leider nicht „reif“
genug, das muss ich anderen überlassen, die:

einen Chip tragen, überwacht werden, die man
noch nicht eingesperrt hat, weil sie nicht auf-
ab- hin- und mit – gepasst haben, was grade in ist!
Ich bin out! Ich sage, was ich denke, aber ich weiß,
daß ich unerwünscht bin. Wenn ich also bitte …

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