Wer wagt es, die Guten böse zu sein,
die sich verzehren, in den Sorgen ums Brot?!
Im Vergleich dazu ist alles andere klein –
wer sitzt da nicht willig, mit in dem Boot?
Wer zweifelt an den gerechten Methoden,
wer faulenzt verboten und singt lieber Oden?
Im Wald der Oden ist kein guter Grund,
auf dem zu stehen es sich reichlich lohnt!
Zu singen mit dem klugen Dichtermund,
der nicht auf Erden, der bei Sternen wohnt,
ist lasterhaft, weil er die Laster anders pflegt,
nichts bei, zum Wohl der Allgemeinheit trägt.
Und dieses Wohl der Allgemeinheit scheint,
wohl aus nichts anderem, als aus Stoffen
zu bestehen, mit denen man das Schöne meint,
und dann erschrocken steht und auch betroffen,
wenn alles schräg, ganz weit danebengeht –
ein Glück ist alles, was man nicht versteht!
Drum liebe doch der klugen Menschen Raum,
die alle echte Klugheit von sich selber weisen!
Da steht er doch, der ur-ur-alte Lebensbaum,
der seine grünen Äste wiegt, im leisen
Hauch von Sehnsucht nach dem Schnöden.
Er will in aller anerkannten Herrlichkeit verblöden!
Zerstöre diese feinen, diese zarten Kreise nicht!
Sie zeigen dir den Heimweg in die Endlichkeit.
Doch schreibe, armer Denker, dein Gedicht,
denn alles hat wohl seine ausgesuchte Zeit –
du darfst sie in der Einfalt nicht verpassen!
Bedenke auch: für kleine Geister klingeln Kassen!
Kommentare
Dieses Gedicht ist richtig gut!
(Darum es doppelt wirken tut!)
LG Axel
Vielen Dank
LG Alf