ZECH-PRELLBÖCKE

Bild zeigt Volker C. Jacoby
von Volker C. Jacoby

Es gibt ein altes Metier:
besitzt man keinen Heller,
dann fass‘ man sich und man ergeh‘
berufen sich als „Preller“.

Man zeche kräftig, gut und viel,
und dann, auf alle Fälle,
verschwinde man spontan mit Ziel,
dass man die Zeche prelle.

Und das geht so: man macht sich dünn
nach eifrigem Konsume,
und zahlt dann nix, man macht Gewinn -
dem Nulltarif zum Ruhme!

Indem du so den Geber leimst,
bist du als Nehmer glücklich;
es ist der Wert, der eingeheimst,
spontan für dich erquicklich.

Zwar klimpert dir im Portemonnaie
in Münz nichts Neues, Bares,
jedoch dein Motto sei, versteh‘:
„Hast drin du was, dann spar es!“

Gut lebt der Preller, frank und frei
von monetärem Blechen;
nie denkt er an die Polizei,
prellt aktuell er Zechen.

In Städten, liest man, sei zur Zeit,
das Prellen hoch in Mode,
im Wechsel von Gelegenheit,
Objekten und Methode.

Das Bergwerk, Zeche auch genannt,
zu Tage brachte Kohle;
der Preller fördert, wie bekannt,
die seine - sich zum Wohle.

Den Prellberuf der Preller pflegt
ohn‘ Zaudern stets, ohn‘ Wanken,
und wo nun Zechen stillgelegt,
gibt’s immer noch die Tanken!

vc

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