der bleigraue Himmel lässt seine
Frachten nicht los, ausgetrocknet
rasselt zu dürres Laub hustend an
verdurstenden Bäumen, das grüne
Gras, es welkt erneut verfrüht; die
Sicht ist getrübt, selbst die Luft in
den Ritzen alter Gemäuer atmet so
schwer; wartend auf wildes Wehen
des Sturms züngeln gierige kleine
Flammen am Wurzelgeflecht; Zeit
tropft schneller, und wir halten die
Hand vor den Mund; nichts hören,
nichts sehen, nichts sagen; ein zart
klagendes Morgengebet weicht dem
Schatten dunkler Ahnung und zieht
wie blasser Rauch über mein Haus,
und ich renne um den Kirchenturm,
der drohend steht und mich mahnt,
ganz ohne Sonntagsgeläut; alles im
Umbruch, nichts wird sein, wie es war;
doch der Tag bricht immer wieder an
aufs Neue nach zu langer Nacht und
mein Katerfreund, der alte Streuner,
er trägt Trost in senffarbenen Augen
Die berühmten drei Affen im shintoistisch - buddhistischen Glauben bedeuten nichts Böses hören, sehen, sagen; das kling positiv. Man kann es auch negativ auslegen – nur nicht hinhören, nur nicht hinsehen, nur nicht aussprechen, obwohl man es unbedingt sollte.
Kommentare
Die Zeit, sie tropft -
Das Herz, es klopft ...
LG Axel
Manchmal sollte dem Schweigen* eine Ehrenbezeugung beigebracht werden.
Das gilt deinem Gedicht KEINESWEGS !!! Davon kann ich nicht genug
lesen. HG Olaf
* Der schweigende Affe