Ist es nicht traurig,
dass das Ende eines Buches darüber entscheidet
wie es uns in Erinnerung bleibt?
Man vergisst zu leicht,
alles was davor war.
So soll das im Leben nicht sein.
Ohne dich,
wäre meine Kindheit ziemlich öde gewesen.
Du warst echt für jede Idee zu haben,
sogar für Waffelteig aus Toastbrot.
Das war wahrscheinlich einer der merkwürdigsten Gedanken,
die ich jemals hatte.
Danke, dass du mitgemacht hast.
Dieser kleine Lebensfunke,
der immer brennt,
den man nicht löschen kann,
obwohl er so leicht zu übersehen ist,
den hab ich wohl wegen dir.
Sind wir für alle Stürme gerüstet?
Da braut sich etwas zusammen,
das ich nicht einschätzen kann.
Narren bauen sich Kartenhäuser,
weil sie ihre Steine schon geworfen haben.
Ich wünsche dir,
dass du nicht allein bist,
dass alle da sind und deine Hand halten
wenn es soweit ist.
Manchmal ist „da sein“ alles was wir tun können.
Manchmal ist das alles was wir tun müssen.
Alles was zählt.
Existieren.
Ein Flüstern, das die Welt umspannt.
Ich kann nicht viel mehr tun,
nur das beste hoffen
und schreiben.
Ich werde schreiben,
weil ich nie etwas anderes gewollt habe.
Du hast das erste gedruckte Gedicht herumgezeigt
und gesagt,
wie stolz du auf deinen Enkel bist.
Das hier wird größer.
Das hier wird wichtiger,
deswegen fällt es mir schwer
die richtigen Worte zu finden
und ich verwerfe immer wieder meine Ideen.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht
was ich tun soll,
wenn du nicht mehr da bist.
Aber manchmal geht es einfach nicht anders,
dann muss man existieren.
Wenn du einen schweren Bissen nicht ausgespuckt kriegst,
dann musst du die Angst vor dem Ersticken überwinden,
kauen und ihn hinunterschlucken.
Ich kann nicht viel tun,
nur existieren,
hoffen
und schreiben.
Ich werde dich niemals vergessen
und ich kann schreiben,
damit dich niemand vergisst.
Danke,
dass es dich gibt.
Für Ingeborg Riech,
meine Ur-Großmutter.
19. Februar 2013. 15 Uhr 47 Minuten.