Komische Wirklichkeiten (Wie blöd nicht blöd bleibt)

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von Alf Glocker

Für wie blöd halten wir uns eigentlich? Für so blöd wie wir sind, oder sind wir noch blöder, als wofür wir uns halten? Lassen wir uns nach unten bereits alle Grenzen offen? Gut – nicht jeder kann gleich so blöd sein wie ein Stein, der da in der Sonne oder im Regen oder im Schneefall, oder im Tsunami, oder in einem Bach liegt in dem alles runter geht, aber ganz respektabel blöd sind wir schon, nichtwahr?! Unsere Blödheit kann sich sehen lassen.

Die ganze Welt spricht davon. Alle sagen, „Mensch“ sagen sie, obwohl man das auch nicht weiß, „Mensch, geht doch mal zu diesen Blöden, da könnt ihr noch was lernen, vielleicht könnt ihr ihnen aber auch was beibringen – man kann ja nie wissen“. Aber, die da „Mensch“ gesagt haben, sehen bald ein, daß bei uns Hopfen und Malz verloren ist und, daß wir nahezu so blöd sind wie Steine, die da in der Sonne liegen, oder im Regen, oder im Schneefall, oder im Tsunami, oder in einem Bach, in dem alles runter geht.

Und deshalb kümmern sie sich gar nicht um uns. Sie machen einfach ihren eigenen Blödsinn, der zwar auch sehr sehr blöd ist, aber eben nicht ganz so blöd ist wie der unsere, weil wir uns nach unten ja alle Grenzen offen lassen. Wir befinden uns quasi im freien Blödheitsfall, aber niemand fragt sich: „Wie wird der Aufprall sein?“ Wenn wir einmal ganz unten angekommen sind, dort, wo es nicht mehr weiter geht, wo einfach die unterste Stufe der Blödheit erreicht ist, dann werden wir's ja erleben. Macht nix!

Wissen ist Macht – nix wissen macht auch nix, oder ich weiß, daß ich nichts weiß. Aber selbst daran dürfen uns berechtigte Zweifel kommen, denn nicht einmal das wissen wir. Genau – wir wissen nicht einmal, daß wir nichts wissen. Das ist aber nicht besorgniserregend, denn wer macht sich schon Sorgen, wenn er nix weiß?! Dann kann er/sie/es sich gar keine Sorgen machen, und dann ist auch alles egal. Dann ist auch egal, daß wir blöd sind.

Deshalb kommt es ja auch gar nicht darauf an, ob wir wissen, wie blöd wir eigentlich sind. Ob wir so blöd sind wie wir aussehen, oder noch blöder als wofür wir uns halten. Blöd bleibt blöd! Daran ist nicht zu rütteln – also bleiben wir gelassen, wie ein Furz und so ruhig wie ein Stein, der in der Sonne liegt, oder im Regen, oder der vom Schnee zugedeckt wird, oder von einem Tsunami verwürfelt, oder wie einer, der im Bach döst, in dem alles runter geht!

Ziehen wir die Bilanz – : ohne Sorgen lebt man sich als Stein, der noch blöder ist wie ein Schwein, das man hin zur Schlachtbank führt, besser als man jemals spürt, denn zum Spüren braucht man was ... Sinne, Nerven und Gehirn, hat man das nicht, wird es krass, denn dann folgt man bloß dem Zwirn, der uns in die Katakomben bringt, wo sie uns dann verplomben und vergessen. Niemals sind wir dagewesen – denn wer blöd ist, der vergeht! Blöd bleibt halt nicht immer blöd!

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