Vor einigen Wochen plante ich den Kauf einer Kaffeemaschine. Das riesige Angebot des Onlinehändlers, diese Vielzahl an ganz alltäglichen Kaffeemaschinen, machte mir eine spontane Entscheidung unmöglich. Also vertagte ich den Kauf für’s Erste.
Vor ein paar Tagen recherchierte ich im Internet für eine Kurzgeschichte. Es ging um eine Schaufensterpuppe. Ich wollte sehen, wie man sie zusammengesetzt, wie Mund und Augen beschaffen sind, und ob der Hals beweglich ist. Zufall oder nicht – ich geriet wieder auf die Seiten des besagten Onlinehändlers. Auch bei den Schaufensterfiguren war das Angebot überwältigend. Männlein und Weiblein, in schwarz und weiß, in silber- und hautfarben, mit Perücke, Kahlkopf oder aufgemalten Haaren. Einzelne Köpfe, Arme, Beine, Füße – ich war erschüttert, plötzlich so viele menschliche Einzelteile vor mir zu sehen. Frei verkäuflich im Internet. Wer also Stoff für einen Krimi sucht, ist bei diesem Onlinehändler gut aufgehoben.
Heute Morgen fand ich in meinem digitalen Briefkasten neben der üblichen Werbung ein Sonderangebot. Eine Frau – eine sehr hübsche, mit strahlend blauen Augen und einem blonden Kurzhaarschnitt – und eine Kaffeemaschine, im Gesamtwert von 99,00 Euro. OK, es ist kein Kaffee dabei und die junge Frau hat nichts anzuziehen, aber für einen Junggesellen wäre das doch ein guter Anfang.
Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie leer und trist unser Leben ohne diesen Onlinehändler wäre.
Was wie eine Satire anmutet, ist der ganz normale Alltag am PC. Einschließlich der Kombiangebotes
"Schaufensterpuppe und Kaffeemaschine".
Kommentare
;o))
Big Brother ...