In Betrachtung der Zeit

Bild von Alf Glocker
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Iss si da, iss sie wech, iss sie wech, iss ne annere da un auf einma iss alles wech … keine Zeit, kein Universum? Ha! Keine Erde – war ich, war ich nich? Sein oder mein, oder dein, oder nie gewesen sein? Das ist Zeit!

In der einen komm ich her, in der anderen komm ich nicht mehr vor. Und vor dem Ganzen? Da komm ich schon gar nicht vor und ich komm auch nicht zurück? Es gibt immer nur die Zukunft … in jedem Augenblick!

Vor meinem Bewusstsein entstehen Landschaften und Räume: Sterne und viel Platz dazwischen. Ebenso sieht es bei den Atomen aus – winzige Körper und viel Platz dazwischen und die Räume lösen sich ab.

Kaum bin ich im anderen, ist er schon vergangen. Keiner von ihnen ist „real“, oder nur insoweit, daß ich eine Abfolge von Räumen, als Ablauf erfassen und berühren kann: sehen, hören, fühlen, riechen, betrachten.

Ich liebe ES. Das Licht zeigt mir wo’s langgeht – immer den Zeitpfeil aufwärts … Es, das Licht, wird in gewaltigen Explosionen produziert, die, bestünden die Zwischenräume unter den Sternen aus etwas, das Töne transportieren kann, einen infernalischen Gesamteindruck hinterlassen würde. Das hat es mit den Gedanken der Lebensteilnehmer gemein: würden wir sie alle lesen können, dann entstünde daraus die Hölle!

Die auf der Spur des Zeitpfeils liegenden 4-D-Bilder, die uns umfließen, oder die wir durchfahren, bestehen aus den unfassbaren Augenblicken, denen wir ausgesetzt sind, solange wir uns im Chaos bewegen dürfen.

Länge, Breite, Tiefe, so heißen die Dimensionen, die wir, ohne das Vorhandensein von Zeit, nicht wahrnehmen könnten, da sie dann ja, wie wir, körperlich und gedanklich, erstarrt und somit nicht erlebbar wären.

Sie existieren also nur durch die Zeit, durch den Ablauf, den uns die Lichtgeschwindigkeit veranschaulicht. Oberhalb der Lichtgeschwindigkeit ist Nichts. Und wir finden uns dargestellt in nicht wirklich realen Quanten.

In ihnen ist alles enthalten: der Sternstaub, die Fische, die Wälder, die toten und die lebenden „Dinge“. Auch unsere Launen sind darin festgeschrieben, denn die Eigenarten des Fleisches sind leider erblich.

Und das sind sie auch zum Glück, denn die Zeit impliziert, durch die Aneinanderreihung ihrer Holodecks, ihrer unzähligen Eindrücke, die diese Illusion „Leben“ ausmachen, den Fortschritt durch Evolution. Alles stirbt! Aber im Sterben findet die Wandlung statt. Nicht der einzelne Impuls (Pflanze, Tier, Mensch) verwandelt sich, sondern die Impulse untereinander verwandeln sich, in der Weitergabe verändernder Gene.

Dieser Vorgang beschreibt die Epochen, die Erdzeitalter und er sucht andauernd Teilnehmer … keine Betrachter, oder auch: Betrachter mit beschränktem Horizont – dies ist der Wahnsinn, der uns leben lässt.

Denn das Universum erkennt sich selbst! Durch seine „Teilnehmer“, vom tosenden Stern, über den ehrwürdigen Baum, oder das wilde Tier, erlebt es, vor allem im Menschen, seine Facetten weiterführender Irrtümer.

Deshalb MUSS dem aufmerksamen Betrachter auffallen, daß in der Stagnation der Anschauungen kein Leben verborgen liegt – nur wer die Beweglichkeit bewahrt, kann zu einem wirklichen Leben beitragen …

In Stillstand erfrorene Dogmen sind der Schnee der Zeit, der alles überdeckt und jede Veränderung im Keim erstickt. Kein Lebewesen der Erde kann daran Interesse haben. Nur der Mensch pervertiert die Natur.

Und damit wären wir in der „Gegenwart“ … Wie wir jedoch gesehen haben, ist die „Gegenwart“ nicht existent, denn iss sie da, iss sie auch schon wieder wech! Sie ein Eindruck zwischen Vergangenheit und Zukunft, der sich im Nachhinein beschreiben lässt, der ein Gefühl erzeugt, doch dieses Gefühl entsteht auch erst wenn sie, die Gegenwart, zur Vergangenheit geworden ist. Unsere Gefühle beweisen, was war.

Die Aneinanderreihung solcher Gefühle hinterlässt bei uns den Eindruck, eine „Erfahrung“ gemacht zu haben. Wir fuhren durch die Ereignisse, ohne je eines festhalten zu können und meinen dadurch an einem Leben zu sein, das wiederum in nicht fassbaren Quanten besteht.

Alles, dem wir auf diesem Weg begegnet sind, ist inzwischen, vom Standpunkt unserer jeweiligen „jetzigen“ Gegenwart aus gesehen „vergangen“. Tische, Häuser, Bäume sind nicht mehr an ihrem Platz. Sie haben sich in weniger als Luft aufgelöst. Wir haben sie in Erinnerung.

Auch viele Menschen, unter denen wir gelebt haben, oder sogar von ihnen abstammen, sind ebenfalls nicht mehr real, sondern Erinnerungen. Andere haben sich so sehr verändert, daß sie uns früher, wenn wir ihnen, in ihrem „gegenwärtigen“ Zustand begegneten, unbekannt wären.

Es braucht also ein hohes Maß an Betrachtungsfähigkeit, Dinge, Ereignisse und Wesen in einen sinnvollen Zusammenhang zu setzen und dadurch zu verstehen, was das überhaupt ist, das da um uns und vor allem MIT uns geschieht: Denn die Zeit ist die Manifestation des Lebens!

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Kommentare

04. Feb 2018

Die Zeit scheint furchtbar relativ zu sein!
(Was Krause an "Arbeits"zeit berechnet! Nein ...)

LG Axel

04. Feb 2018

Manche sagen sie sind fleißig -
dabei ist nur die Stimmung eisig...

LG Alf