Wir lachen uns tot! Und das machen wir nicht zum Spaß! Es besteht hierzulande eine gewisse Totlachungspflicht. Sie ist wichtig, damit die Probleme, die wir uns selbst, respektive, die uns unsere von weißderdeibel wem gewählten Volksvertreter bereitet haben keinem bewusst werden. Doch auch zu dieser Zerstreuung haben wir Fachleute, die wissen wie’s geht!
Das sind die modernen Hofnarren: die Kabarettisten! Ihre Aufgabe ist für die geistige Hygiene zu sorgen, ungefähr so, wie das die Huren auf ihrem Gebiet machen – sie erfreuen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, die es in einem bestimmten Bereich nicht ganz leicht hat, mit kurzweiligen Spielchen. Und damit führen sie diese bestimmte Bevölkerungsgruppe wieder, wenn auch unkeusch, auf den Pfad der Tugend zurück…wo sie nichts mehr anstellen können.
Das Gleiche machen die Kabarettisten. Äußerst wortgewandt führen sie, mithilfe des höheren Kabarettismus, den gesunden Menschenverstand ad absurdum, und lenken ihn in staatskonforme Bahnen, wo er keinen Schaden mehr für die Führungsschicht anrichten kann.
Dafür werden sie rechtzeig ermahnt, auch die richtigen Späße mit unseren tiefsten Überzeugungen zu machen, damit sie nicht etwa aus Versehen noch die ungeschminkte Wahrheit sagen. Die ist nämlich ganz und gar nicht witzig! Aber es geht schließlich um Geld und Ansehen. Wer das eine nicht hat bekommt das andere nicht und umgekehrt – wenn ich vielleicht auch einmal witzig sein darf.
Deshalb tönen jetzt auch überall, aus allen Ecken, die gleichen Parolen. Man kann sie schon nicht mehr hören! Da wird sich fleißig, auf Kosten der unbescholtenen Bevölkerung lustig gemacht was das Zeug hält – und jeder Witzbold, der etwas auf sich hält, bemüht sich eilends auch noch seinen glibberigen Senf dazu zu geben, damit er nicht zu kurz komme, im allgemeinen Eingeschleime bei der Obrigkeit.
Seltsam, daß da plötzlich Leute, die früher noch gewissenhaft dem Brauch des Verulkens hochgestellter Persönlichkeiten frönten, nunmehr einer einheitlichen Linie folgen. Die Aussagen unterscheiden sich nicht mehr voneinander… Ob das zum Himmel stinkt muss jeder für sich selbst entscheiden, für sich SELBST! Er sollte dabei möglichst keine staatliche Denkhilfe in Anspruch nehmen und auch keine von Leuten, die auf staatliches Renommee angewiesen sind. Da wäre er vermutlich sehr schlecht beraten.
Und auch das Lachen würde ich mir – wenn ich das als Seele des Staates überhaupt sagen darf, allermeistens ganz genau überlegen. Das Zwerchfell ist willig und der Geist ist sehr schwach, wenn man ihm nur genug Angenehmes zu fressen gibt, das, leicht verdaulich, ohne weiteres runtergeht wie Öl…mit dem man für gewöhnlich das Räderwerk von Diktaturen schmiert. Es ist ja nicht so, daß ich sowas nicht schon erlebt hätte. Har-ha-ha-ha!
Kommentare
Satire darf alles! Was nicht heißen soll -
Dienst nach Vorschrift! Und Protokoll...
LG Axel