Sie waren schwimmen gegangen. Mit der ganzen Familie. Was selten vorkam. Fühlte sie sich doch oft allein gelassen. Und so kam es auch im Schwimmbad.
Er hatte sich schon zu Beginn aus dem Becken verzogen, in dem sie ihre Bahnen zog, in dem die Schwiegermutter mit den Kindern planschte. Warum also nicht die Aufmerksamkeit des athletischen jungen Mannes genießen, der ihr von hinten Arme umlegte, sie in seinen Bann zu ziehen versuchte. Und doch - richtig ist das nicht - wurde ihr bewusst.
Und sie schaut sich um.
Die Familie war verschwunden in den lauen Abend.
Konfrontation mit ihrem Mann - nur wenig Worte werden gewechselt. Er entzieht sich. Mal wieder...
Ein alter Freund, zufällig auch im Schwimmbad gewesen, legt ihr beruhigend ein Handtuch um ihre ausgekühlten Schultern.
Die Umkleiden! Da ist ihre Tochter, zieht sich gerade die Hose an. Sie beeilt sich. Kommt aus dem Bad zum Parkplatz. Keine Familie, keine Autos mehr.
Nur eine Bekannte, die sich gerade von ihrem Mann getrennt hat, die sie fragt, die auch nichts weiß.
Ein Anruf bei der Schwiegermutter ergibt, dass alle zu Hause sind. Habe sie sich bei ihrem Verhalten doch denken können!
Und da steht sie. Bis sie wieder zu sich kommt. Im Ehebett neben ihrem ruhig schlafenden Mann.
Was ist
von Yvonne Zoll
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Interne Verweise
- Autorin/Autor: Yvonne Zoll
- Prosa von Yvonne Zoll
- Prosakategorie und Thema: Kurzgeschichten & Kurzprosa, Moderne
Kommentare
Ein interessanter Traum - würd Freud ihn deuten, wär ihr klar,
wo hier "der Hund begraben liegt" - seit Tag und Jahr.
Gern gelesen.
LG Annelie
Ein typisches Problem unserer Zeit..., die Frage bleibt, was man auch frau daraus macht! Vielen lieben Dank für deinen Kommentar.
LG Yvonne
Hihi, wie Annelie musste ich, nicht sofort, aber bei der letzten Zeile, an Freud und C.G. Jung denken.
Klasse ausgedacht - oder unschön erlebt...
LG Uwe