Meister A. erhält den Anruf eines Kollegen, welcher sich nach seinem Befinden erkundigt.
„Ach, wissen Sie, man muss lernen, zufrieden zu sein und sich mit gewissen Situationen abzufinden “, erklärt Meister A. , „und außerdem verfielen wir bei näherem Eingehen auf diese Thematik nur in unliebsame, typische Rentnergespräche.“
„Na ja, eine etwas exaktere Beantwortung meiner Frage hätte ich von Ihnen allerdings schon erwartet“, kritisiert der Kollege.
„Gut“, lenkt Meister A. ein, „stellen Sie sich vor, in unserem Lande wäre Menschenhandel gestattet und Personen würden als 'Güter des täglichen Bedarfs' mit einem ermäßigten Mehrwertsteuersatze von 7% besteuert. Ein mir gerecht werdender Steuersatz läge dann bei etwa maximal 0,5%.“
„Ich kann Ihnen bei Ihrem mir ziemlich absurd erscheinenden Gedankengange nicht folgen“, erwidert der Anrufer mit ungeduldig verärgert klingender Stimme.
„Nun, bekanntlich ist die Mehrwertsteuer eine indirekte Steuer, welche nicht von denjenigen gezahlt wird, welche sie verursachen. Sie trifft in voller Härte den Endverbraucher, also in meinem Beispiele denjenigen, der mich käuflich zu erwerben trachtete. Um also auf Ihre Eingangsfrage, was mein allgemeines Befinden betrifft, zurückzukommen:
Mit einem höheren Steuersatze wäre der Käufer ganz einfach betrogen, denn 'Mehrwert-Steuer' kommt von 'Mehr-Wert' … 'mehr wert' fühle ich mich aber nicht unbedingt!“
Meister A. - wer kann das sein? Hinter „Meister A.“ könnte ich mich verbergen – unter dem abgekürzten Pseudonym von „Meister Alfred“. Es könnte aber auch „Meister Allgemein“ gemeint sein, also jeder, jede, jedes ... also „alle“ oder „niemand Besonderer“. Jedenfalls soll es hier – möglicherweise um eine Folge? - von kleinen Episoden, Anekdoten, Denkanstößen, Lebensweisheiten … gehen, stets zumindest mit einem wahren Kern, immer mit dem gleichen Titel, aber „fein säuberlich durchnummerieret“. (Nr.22 entstand am 27.02.2019.)