Mir träumte, ich hätte geträumt, meine, unsere bunte große schöne Welt sei untergegangen über Nacht, die Sonne, sie hatte zu viel gesehen, zu viel schwelenden Giftmüll, fischlose tote Meere, von Plastikinseln bedeckt, und Hassen und Krieg, zu viel Angst, zu viel Terror, Augen, die nur noch sich selbst wahrnahmen, zu wenige offene Arme und Blicke, keine guten Worte mehr, die allgemeine Vereinzelung in der Masse, kein Widerstand, kein Mut, kein Brot, kein Wasser und keine Gebete mehr wurden geteilt, verdurstet waren sie in ihren Häusern, an schwarzen Gedanken erstickt, mordende Potentat hatten die Menschen mit ihrem Geschrei mundtot gemacht, die Gutwilligen waren an ihrer Gutwilligkeit gescheitert, zusammen gerollt hatte sie sich, die Sonne, und auf Reisen begeben, eisige Kälte und schwarze Dunkelheit beherrschte die Erde, einzig ich war übrig geblieben und Abermilliarden Bruchstücke der technischen Geräte, von denen wir uns abhängig gemacht hatten, die unverrottbar das Grünen und Blühen und alle alle Lebewesen unter sich begraben hatten, auch mein Ich bleichte zusehends aus und löste sich auf, einfach so, und ich dachte noch zuletzt, wir haben es selbst verschuldet, und es wird keine Zeugen der Schande geben, denn der Planet wird für immer tot und unbewohnbar sein.
Als ich aufwachte, saß der Schreck tief. Ich atmete ein und aus und befühlte und betrachtete erleichtert meinen Kopf, meine Hände, und beim Blick aus dem Fenster sah ich Kater Kasimir durch’s Gebüsch schleichen und die Schulkinder waren fröhlich schnatternd mit ihren schweren Ranzen auf dem Weg, nur ein Tagtraum war es, aber einer, der saß. Und ich nahm mir wieder einmal und wahrscheinlich wieder einmal vergeblich vor, nun wirklich nie mehr ohne Einkaufsbeutel unterwegs zu sein und mein Obst endgültig nicht mehr in Läden zu erstehen, die sogar die Biogurken eingeschweißt verkaufen.