Ich gehe mit meinem Kind zum Bahnhof. Die Anderen haben wir unterwegs verloren. Aber sie werden den Weg finden, und wir werden uns dort treffen. Mein Kind und ich müssen durch ein Parkhaus. Eine rot-orange-farbene Metalltür. Dahinter in einer langen Reihe Betten. Viele, sehr unterschiedliche Betten, französische Betten, Ehebetten, Betten mit dicken, flauschigen Daunenkissen, alte Betten wie aus dem Freilichtmuseum, moderne Betten. Die Menschen können sie mieten, können hier eine Pause machen. Alle Betten sind vergeben. Aber keiner darin schläft oder ruht. Alle sind am Diskutieren, Lamentieren, Wühlen, sind in ständiger Aktion. Hinter ihnen steht eine wartende Menschenmenge - wie Pferde vor dem Beginn eines Rennens scharren sie mit den Hufen.
Mein Kind und ich gehen staunend an ihnen vorbei. Wir halten nicht an, aber wir ruhen in uns selbst.
12.01.2020