Was für eine Katastrophe wäre es, wenn wir bei allem nachfragen würden?! Bei Kindern, die einem Löcher in den Bauch fragen, geht es uns ja schon so, daß wir es als lästig empfinden. Wie schlimm müsste es erst sein, wenn wir Erwachsene alles, aber auch alles hinterfragen würden?!
Fangen wir gleich mal bei den Kindern an. Nein, nicht bei ihren Fragen, sondern bei ihrer bloßen Existenz … Wie süß müssen doch Stalin, Attila, Hitler, Mao tse-tung, oder, nein, sag ich nicht, gewesen sein (bei lebenden Personen würde man es mir vielleicht gar nicht glauben)?! Wahrscheinlich allerliebst. Da nachzufragen, was aus ihnen werden würde, oder gar woher sie denn gekommen sind, wäre geradezu eine Sünde gewesen … nicht wahr?!
Daraus geht hervor, daß wir grundsätzlich die Herkunft eines Menschen und seinen genetischen Hintergrund erspüren, erforschen, erfahren dürfen, wenn wir noch neutral bleiben wollen …?? Oder ist es vielleicht andersherum – können wir nur neutral darüber nachdenken, wenn wir nachforschen? Dieser Themenkreis ist ein wenig anrüchig, weil er über die menschliche Naivität weit hinausgehen könnte.
Muttergefühle, Vaterstolz und Elternpflicht dürfen einfach nicht zerstört werden. So etwas wäre unmoralisch! Viel moralischer ist es dagegen potentielle Mörder zu lieben, denn mit Liebe kann man ungeheuer viel ausrichten! Man kann aus einem genetisch vorbestimmten Gewalttäter ein lammfrommes Wesen machen … wir müssen ihm doch nur sagen, daß Gewaltanwendung einfach schlecht ist. Dann begreift er das schon …
Ebenso kann man die Liebe selbst absolut beeinflussen … Aus einem heterosexuell veranlagten Menschen kann man einen Homosexuellen machen, aus einem Päderasten einen, der vor allem alte Menschen begehrt und aus einem Homosexuellen, mit spielerischer Leichtigkeit einen, in dessen Beuteschema ausschließlich das andere Geschlecht vorkommt. Das ist ganz einfach – man erteilt ihm schon in der Schule, nein, sogar in der Vorschule Unterricht, daß dies allgemein üblich sei.
Außerordentlich wichtig, am wichtigsten vielleicht überhaupt, ist es jedoch, jede Art von Kultur zu tolerieren. Dabei sollte man dann auch nicht neugierig werden! Wenn es „kulturell“ von Nutzen für die Psyche oder die Mentalität einer Menschgruppe notwendig ist, daß man einfach irgendwas tut, was man selbst aus keinen Umständen täte, ja, bei dem es ein hierzulande ein als „normal“ angesehener Mensch nicht einmal schaffen würde zuzusehen, dann, ganz besonders dann darf man es nicht hinterfragen … weil man sich sonst wie ein Kind benimmt (?).
Ein ausgewachsenes Individuum der Gattung Mensch (Oberbegriff für alle aufrecht gehenden Primatenarten mit „Großhirn“) fragt nicht nach, wenn er jemandem begegnet, der ihm suspekt vorkommt, ob das jetzt das eigene Stalinkind ist, oder ein auf ihn wütend wirkender Urzeitmensch mit Keule. Es schweigt! Es befasst sich höchstens mit den Fallgesetzen, anhand von Äpfeln, nicht aber damit, wie weit so ein Apfel denn vom Stamm fallen kann. Und deshalb, gerade deshalb müssen wir uns ranhalten und uns für den bedingungslosen Erhalt seltsamer Kulturen einsetzen … bevor es uns eines Tages einmal nicht mehr gibt!