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schreibt, dass einem ein Reinhold-Würth-Preis für Europäische Literatur gegeben werden muss.
Altenburgs vormaliger Shooting-Star Ingo Schulze hat noch den Thüringer Literaturpreis mitgenommen, bevor ihm von Mainz und Augsburg her Stadtschreiberposten, der Aspekte-Literatur- sowie der Bert-Brecht-Preis zugingen. (Wie jetzt? „Der neue Grass“! Kein Döblin-Preis? Doch, Döblin-Förderpreis 1995. 2017 machte man dann eher in Rheingau Literatur Preis.)
Iso Camartin trägt seinen Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis praktisch seit Menschengedenken. Anschließend jedoch vergessen.
Dass einer wie José F. A. Oliver um den Adelbert-von-Chamisso-Preis praktisch gar nicht herumkommen darf, war klar.
Jenny Erpenbeck hat sich über so vieles freuen dürfen, auch den Hans-Fallada-Preis. (Für Ostdeutschland-Überbleibende.) (Nee, stimmt gar nicht. Lukas Bärfuss, Wolfgang Herrndorf, Sandra Hoffmann (Landestheater Tübingen, Karlsruher Institut für Technologie, Literaturhaus München), Ralf Rothmann, Birgit Vanderbeke und der Rechtsweise Bernhard Schlink haben ihn auch bekommen. Erich Loest, Helga Schubert, Jurek Becker, Thomas Brussig halt.)
John von Düffel: Aspekte-Literaturpreis, Nicolas-Born-Preis. Halb so langweilig wäre gewesen, wenn Düffel-Büffel den Jacques-Yves-Cousteau-Preis für wässrige Prosa eingefahren hätte.
Joseph von Westphalen hat im Jahr 1992 den Ernst-Hoferichter-Preis erhalten. Der Ernst-Hoferichter-Preis ist eine Fördergabe für Schriftsteller aus entweder München oder dessen Umgebung. So vieles andere hatte Joseph von Westphalen sich vorgestellt. Aber es war ewig Essig damit.
Judith Hermann durfte sich mit dem Bremer Literatur- wie auch ihrem Kleist-Preis bewimpeln und bewerfen. Bei ihr stockt’s irgendwie aber schon etwas länger. Homburg-das-ist-die-Höhe-Auszeichnung 2009 und dann Sense.
Judith Schalansky war die Mainzer Stadtschreiberin des Jahres 2014. Zuvor war ihr ein Stipendium von der Burg Comburg bei Schwäbisch Hall zuerkannt worden. Und auch ein Asteroid war nach ihr benannt worden, nämlich der „95247 - Schalansky“.
Klaus Pohl, gebürtiger Rothenburger, war in sehr jungen Jahren eines Mülheimer Dramatiker- wie auch Gerhart-Hauptmann-Preises für wert befunden worden. Dann nichts. Pohl ging nach New York ins Exil.
Lukas Bärfuss ist als einer der bedeutendsten Bühnendichter der Gegenwartsdramatik mit dem Mülheimer Dramatikerpreis bekränzt worden. Irgendwie waren dies aber noch die achtziger Jahre und so kam später noch der Kulturpreis Berner Oberland dazu. Hoch verdient dann allerdings der Georg-Büchner-Preis des Jahres 2019! (Auch Lukas Bärfuss hat sich übrigens schon öffentlich kritisch über Literaturpreise ausgelassen. Im Jahr 2017 warf er dem Schweizer Buchpreis mangelnde Unabhängigkeit vor und setzte durch, dass er und eine Kollegin für das Auszeichnungsverfahren ein neues Reglement entwerfen konnten. Dennoch hat Lukas Bärfuss diesen Schweizer Buchpreis auch mal erhalten, nämlich 2014. Und außerdem noch Peter Stamm und Christian Kracht.)
Ludwig Fels hatte den Wolfram-von-Eschenbach- wie auch den Wolfgang-Koeppen-Preis eingeheimst. Dann war er weggelegt worden. (News: Johann-Alexander-Döderlein-Kulturpreis der Stadt Weißenburg in Mittelfranken 2015.)
Unter Helmut Kohls Kanzlerschaft war Ludwig Harig einst ein Deidesheimer Turmschreiber und Träger des Heinrich-Böll-Preises. Schließlich legte die Stadt Bad Homburg vor der Hölle den Jockel-Hölderlin-Preis drauf, doch blieb angesichts von Harigs Lebensleistung ein fahler Nachgeschmack. 2018 ist er gestorben.
Marlene Streeruwitz, in etwa des gleichen Bedeutungsranges teilhaftig, war mit dem Droste-, Rosegger- und Hesse-Preis (siehe oben bei: Annette Pehnt und Ernst Augustin) versorgt worden.
Markus Werner hat die „alemannischen“ Preise wie Hesse-, Bodensee-, Johann-Peter-Hebel- abgegrast, anschließend war ihm beim Zonser Hörspielpreis ein internationaler Durchbruch gelungen.
Dem Meister Martin Suter hat man den Swift-Preis für Wirtschaftssatire (von der Stiftung Marktwirtschaft), den Deutschen Krimi-Preis und den Friedrich-Glauser-Preis zubestimmt. Die Liste wird laufend noch fortgesetzt. Vor allem in Marrakesch, wo Meister Suter einen Riad besitzt. (Der Riad ist ein traditionelles marokkanisches Haus mit Innenhof und Springbrunnen.)
Matthias Altenburg verfügt über den Marburger Literaturpreis wie auch den Burgdorfer Krimipreis. (Schweizer Stadt, falls Sie dort ankommen, sogleich nach dem Franz-Gertsch- und dem Bernhard-Luginbühl-Museen fragen!)
Max Goldt bekam den Kleistpreis - wie Daniel Kehlmann - und Daniel Kehlmann hielt sehr nobel die Rede auf ihn. Außerdem sah Goldt-Stück einen Hugo-Ball-Preis der Stadt Pirmasens (wie Feridun Zaimoglu) und den Kasseler Literaturpreis (wie Franz Hohler).
Der unvergänglich geniale und generöse Michael Köhlmeier hat hochverdient den Grimmelshausen-Preis nach Vorarlberg oder Wien holen können. Für seinen „Telemach“. Ein Buch, das keiner mehr lesen muss, nachdem es einen Preis dazu gegeben hat.
Monika Maron wurde mit dem Deutschen Nationalpreis belobigt. Deutscher Nationalpreis? Was ist das? Wir kannten bis jetzt den Büchner-, Buch- und den Booker Prize. Der Deutsche Nationalpreis wird, eigentlich Buch-und Literatur-unabhängig, an herausragende Personen unserer Zeitgeschichte vergeben. (Uwe Tellkamp, Rüdiger Safranski, Anita Lasker-Wallfisch)
Otto A. Böhmer war Erich-Fried-Preisträger. (Außerdem Terézia Mora, Judith Hermann, Eva Menasse, Josef Winkler, Monika Maron, Christoph Hein, Ralph Dutli, Kathrin Röggla.)
Peter Bichsel hat sich mehr oder weniger sein gesamtes Leben von Literaturstipendien und Professuren sowie Kolumnenecken der Schweizer Medienlandschaft genährt, auch den Johann-Peter-Hebel-, den Kasseler und den Solothurner Literaturpreis bezwungen, des vermaledeiten Georg-Büchner-Preises ist er nie teilhaftig geworden. (Dagegen Clowns wie Martin Mosebach, Sibylle Lewitscharoff, Jürgen Becker, Felicitas Hoppe, Josef Winkler, Terézia Mora, Jan Wagner, Adolf Muschg, Arnold Stadler.)
Peter Härtling: Deutscher Jugendliteratur-Preis, Kulturpreis Deutsche Sprache, Mainzer Stadtschreiber.
Peter Henning ist mit dem Literaturpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung versorgt. Eine solche gibt es also. (Ja und Preisträger wie Arnold Stadler, Martin Mosebach, Markus Werner, Gerhard Köpf [Der neue Grass!])
Peter Schneider lebte 2009 sogar noch, als man ihm den Schubart-Preis geben konnte. Okay, er lebt immer noch. Den Schubart-Preis müssen mittlerweile Koryphäen wie Saša Stanišić (2017), Daniel Kehlmann (2019) und Jenny Erpenbeck (2013) akzeptieren. (An dieser Stelle alle aufzeigen, die „Aller Tage Abend“ freiwillig - und nicht berufsmäßig - gelesen haben. Keiner meldet sich? Ja, ich würd’s auch nicht mehr tun.)
Peter Stamm: Bodensee-Literatur-, Joschka-Hölderlin-Homburg-auf-der-Höhe. Es wundert keinen. Aber da: Kulturpreis der Stadt Winterthur! Und: Als einziger aller Genannten stand er in der Shortlist zum Booker-Preis (England). In Griffweite rückte ihm der Nobelpreis, bei dem die Schweiz sowieso längst wieder an der Reihe wäre. (Allerdings nur in Gestalt einer schwarzen Jüdin, die Gedichte oder Essays schreibt.)
Ralf Rothmann: Wilhelm-Raabe-, Walter-Hasenclever-, Hans-Fallada-, Erik-Reger-, Konrad-Adenauer-, Hermann-Lenz-, Max-Frisch-, Heinrich-Böll-, Friedrich-Hölderlin-, Stefan-Andres-, Heinrich-von-Kleist-, Uwe Johnson-Preis. Hier ist die gesamte, deutsche, bessere Literatur in einem Mann vereint und darum wird er von seinem Volk verschlungen.
Richard Wagner, ein Rumänien-Ausgewanderter, nicht der Sachsen-Musikant, hat den Rom-Preis der Villa Massimo bekommen. Außerdem 2014 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. (Wenn schon keiner die Gedichten von einem lesen mag.)
Robert Menasse: Grimmelshausen, Hugo Ball, Heinrich Mann, Jean Améry, Erich Fried, Heimito von Doderer, Marie-Luise Kaschnitz, Joseph Breitbach, Elias Canetti, Walter Hasenclever, Lion Feuchtwanger, Carl Zuckmayer, Max Frisch, Alexander Sacher-Masoch. (Ich schreib’s nur ab, ich erfinde da gar nichts mehr.)
Robert Schneider war schon mal der Marieluise-Fleißer-Preisträger der Stadt Ingolstadt. (Dort sonst eher ausgefallenere Preisträger. Aber: Sibylle Lewitscharoff.)
Für „Die Biene und der Kurt“ (Kein-und-Aber-Taschenbuch) hat es einen Debütpreis vom Buddenbrook-Haus gegeben. Der Autor war Robert Seethaler. Als weltbestem Österreicher (nebst Michael Köhlmeier, Arno Geiger, Robert Menasse und Marlene Streeruwitz) musste es ihm auch den Grimme-, Tankred-Dorst-, Grimmelshausen-, Anton-Wildgans und Rheingau Literatur Preis zuregnen. (Was konnte da für einen Daniel Glattauer bleiben? Der Nordpol-Nordwind-Preis? Nein, die Nominierung zum Deutschen Buchpreis des Jahres 2006 und den Österreichischen Preis „Buchliebling“ 2007.)
Rolf Hochhuth sind sowohl Georg-Büchner- wie auch Literatur-Nobelpreis hartnäckig verweigert worden. Zum Trost gab es den Jacob-Grimm-Preis für Deutsche Sprache.
Saša Stanišić hatte als fremdsprachig Geborener seinen Adelbert-von-Chamisso-Preis selbstverständlich fest gebongt. Ansonsten kennen wir die Namen der Preise, die ihm gereicht wurden, längst: Rheingau Literatur, Alfred Döblin, Leipziger Buchmesse, Schubart sowie die Nominierung Longlist zum Deutschen Buchpreis 2016.
Siegfried Lenz war Träger des Frankfurter Goethepreises, wie auch, erwartbar, Ehrenbürger der Freien und Hansestadt Hamburg. Eines Büchnerpreises war auch Siegfried Lenz, trotz außergewöhnlich langen Lebens, nie für wert erachtet worden. (Dagegen Clowns wie Sibylle Lewitscharoff. Aber das sagten wir bereits.) Doch den Weilheimer Literaturpreis, den kriegte er. (Und viele Honorare vom Norddeutschen Rundfunk überwiesen.)
Stephan Thome war mit dreifachem (!) Stehen auf der Shortlist (!) zum Deutschen Buchpreis stolz an Siegfried Lenz vorbeigezogen. Nachdem Arno Geiger, Julia Franck, Bodo Kirchhoff, Terézia Mora, Robert Menasse, Lutz Seiler und Ursula Krechel den Deutschen Buchpreis jetzt haben, wird ihn Stephan Thome auch bald kriegen. Vorher kommt nur noch Sibylle Lewitscharoff dran. Der letztjährige Versuch, sie mit Inger-Maria Mahlke zu doublen, war recht vielversprechend ausgefallen.
Thomas Hettche kann sich am Düsseldorfer wie auch am Spycher-Literaturpreis der Stadt Leuk, Wallis, erfreuen. (Den Rest lassen wir weg.)
Ulla Berkéwicz-Unseld trug am Rheingau Literatur Preis leicht, am Hause Suhrkamp schwer.
Ulla Hahn, Verdienstordenträgerin des Landes Nordrhein-Westfalen, war unter den Beschenkten des Elisabeth-Langgässer-Literatur-Preises (so dann auch Barbara Honigmann, Rafik Schami und Peter Härtling, Friede ihrer Asche!) und auch des Fritz-Hölderlin-auf-der-Höhe-Preises.
Jahr für Jahr hatte Uta Maria Heim ihren Glauser oder den Deutschen Krimipreis ins Regal stellen können, dann kam das Jahr 2003 und von da ab ging bei Uta Heim gar nichts mehr.
Schon im Jahr 1997 war Zoë Jenny mit dem Aspekte-Literaturpreis wie auch dem Literaturpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung verbandelt worden. Wie schön sie in jenen Tagen immer war! Und sehr angesagt. Sie schrieb Jahr für Jahr Buch um Buch und es wurde nichts mehr. Nichts!
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HG Olaf
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