Die vereinfachte Macht-doch-nichts-Lösung

Bild von Alf Glocker
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Was müssen wir schon groß forschen?! Wir brauchen doch nur zu einem Gott beten. Der schenkt uns Frauen und Kinder – das ist doch dann schon alles. Mehr müssen wir gar nicht wollen oder haben!

Wir werden so fruchtbar sein, daß uns eines Tages die ganze Erde gehört! Dort, auf der Erde – das ist der Ort, der vor dem Himmel kommt – holzen wir dann alles ab, essen alles weg und wenn wir dann so viele geworden sind, daß uns sogar das Wasser ausgeht, dann gehen wir einfach auf einen anderen Planeten, den wir allerdings nicht entdeckt haben, oder wir verziehen uns in ein Paralleluniversum, das wir nicht kennen.

Dort sind dann auch wir zu finden – wir, also diejenigen, die nicht gebetet haben, sondern geforscht, die nicht alles kaputt gemacht, sondern die Ressourcen umsichtig verwaltet haben: alles was uns die Schöpfung gab … in einem dieser unzähligen Paralleluniversen, wo die Behinderten nicht behindert und die Unglücklichen glücklich sind.

Im wahren Leben, in dem Universum, das uns bekannt ist, sind wir natürlich ausgestorben. Aber das hat uns nichts ausgemacht, und den anderen Wirs, die uns abgelöst haben, sowieso überhaupt nichts.

Denn irgendwo in unserer kranken Fantasie wird alles gut. Klar: Wenn es nicht klappt, dann erfinden wir einfach einen Raum, in dem alles klappt. Das Sein bietet theoretisch unendlich viele Möglichkeiten. Denkbar ist alles und alles was denkbar ist, muss es ja auch irgendwo geben …

Wofür haben wir denn sonst die Paralleluniversen?! Eines davon erreichen wir ganz sicher irgendwann – so im 100- milliardsten Versuch … und dann sind wir angekommen, in unserer ganz speziellen Lüge, wo wir friedlich alles erreichen können, wonach uns der Sinn steht.

Die anderen konzentrieren sich inzwischen auf das bekannte Universum und treiben dort ihren Unfug, der nicht nur an Wahnsinn grenzt, sondern dessen Grenzen längst himmelweit überschritten hat. Dabei helfen ihnen gerne alle aufrechten Seelen, die momentan noch nicht beten, sondern forschen.

Und was erforschen sie? Ein Paralleluniversum? Gewissermaßen ja, denn um was sollte es sich wohl handeln, wenn wir da mit einer Welt kollidieren, die mit einem Universum, in dem es mit rechten Dingen zugeht, nicht viel am Hut hat … sondern sich lieber mit einem Gott beschäftigt, der alleine schon ausreicht, um sämtliche erreichbare und nicht erreichbare Universen und Paralleluniversen mit seinem Unfug zu vergiften?!

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