Iolonda war immer ein wenig zu wenig ...
Ein wenig zu früh geboren, ein wenig zu wenig Sauerstoff.
Ein wenig zu wenig Zeit für sie - auch in der Küche.
Ein wenig langsam ihre Bewegungen und auch ihre Auffassungsgabe.
Die Menschen hatten Mitleid, öfter jedoch Spott.
Rosina war eigentlich nur ihre Tante, doch dieses Kind schlich sich tollpatschig in ihr Herz. Immer öfter endete der kurze Besuch mit bleiben für ein paar Tage. In der kleinen Kammer hinter der Küche, einmal frisch ausgemalt, fanden sich bald Möbel aus längst vergangenen Tagen. Erstmal geputzt und poliert, nicht ohne einen gewissen Charme, auch ein halb blinder Spiegel zeigte es.
Iolonda war angekommen.
Sie war zufrieden wie es war, und langsam
wurde sie einfach mehr ...
Eine Geschichte vom Monte di Luna