Das Maskentreiben

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von Alf Glocker

Wenn wir es mit den Masken treiben, weil wir gern in Masken bleiben, in Masken, die wir selber sind, ja, dann lacht doch jedes Kind! „Lasst uns glücklich sein!“ rufen von überall her die gläsernen Stimmen der zerbrechlichen Einfalt, deren Schutzmantel die Masken zärtlich umgibt. Lassen wir sie also in allen Farben erblühen!

Und: werden wir durch sie unsichtbar. Für uns selbst sind wir es auch schon ohne, aber das wissen wir nicht, das dürfen wir nicht wissen, denn unsere Masken sind selbstgefertigt, von der Kreativität unseres Unterbewusstseins und dieses wäre tödlich beleidigt, wenn wir anfingen unsere Schutzwälle zu kritisieren!

Wer oder was schlägt sich durch? Das ist die Frage – und die Antwort darauf lautet: der sich entsprechend verkleidet hat. Trage die Färbung deiner Umgebung zur Schau, und du selbst wirst auf der Jagd nach dem Irgendwas unsichtbar sein. Das weiß nicht nur das Chamäleon, das wissen auch der Priester, der Kriegsheld und der Politiker.

Fang es nur geschickt genug an und du wirst wird deiner Maske verschmelzen! Das lässt dich Berge versetzen, doch pass gut auf, daß nicht einer die stärkere Maske trägt: ist! Auf deine Wirkung nach außen bist du total angewiesen, das ist unbestreitbar richtig, auch wenn manche Leute behaupten es sei ihnen egal was andere von ihnen denken.

Auch das ist schon wieder eine Maske, oder, um es anders zu sagen, eine Masche, die dich stark machen kann. Halte dich an die Regeln der Mimikry, schlüpfe geschickt in eine Rolle, von der du sicher annehmen darfst, daß sie dem Zeitgeist entspricht und du nicht auffällst. Jeder, der aussieht wie er selbst wird gefressen.

Doch nicht nur das. Auch das Auffressen der Beute ist ausschlaggebend! Sei getigert und die braunen Schatten der hohen Gräser werden deinen Leib verbergen, sei „diplomatisch“ genug nichts von dir zu verraten und du wirst in der Welt der harten Spieler deine Asse einsetzen können wie es dir und nicht den anderen beliebt.

Sobald du jedoch ehrauszufinden versuchst wer hinter deiner eigenen Maske, hinter deinen Wünschen und Bedürfnissen steht, wirst du in Bedrängnis kommen. Nimm dich in Acht! Gehe vorsichtig mit dem um, was man zwar nicht als Wahrheit bezeichnet, was sie aber zweifellos ist. Färbe lieber dein Gewissen und glaube!

Glaube an die Verkleidungen einer beispiellos bunten Natur, der es immer wieder gelingt, dich, mit oder ohne Maske, oder Masken zu täuschen. Passe dich an! Nicht an deine Seele, versteht sich, sondern an das was sie umgibt – und was sie umgibt, das besteht ausnahmslos aus fantasievollen Masken!

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