Dass sie sich auch nicht stören lassen, von den unlängst versandten Melodien des Radios, diese Blumen hier auf dem Tisch. Hat diese Wiesenblüte uns doch Einiges voraus, denn ob man nun AC/ DC spielt, Coldplay oder Chopin - bei jeder Betrachtung unter anderen Klangumständen werden wir die selbe Blüte sehen, deren unserer Linse verborgene Innenwelt jedoch (nachgewiesen) sehr empfindlich auf die Akustikwechsel reagiert. Haben wir damit nicht etwas gemeinsam, mit all´ den Blumen, Farnen und Bäumen? Schenken wir einer beliebigen Blüte nun einmal Beachtung...
Was tun wir denn dafür, dass sie so herrlich im Farbglanze erstrahlen, diese Kronblätter, fest von Kelchblättern umschlungen und so sicher auf der Spitze des Sprosses gipfelnd, diese duftenden Blüten?
Zuallererst wird aus dem beatlichen Fundus alter Deko- und Spielzeugvasen die edelste auserwählt und mit kristallklarem Tafelwasser, leicht sprudelnd, nicht zu viel des Guten, befüll. Natürlich werden noch die Nährstoffe abgestimmt, möchte man so lang wie möglich Freude an diesem sterblichen Etwas haben, dessen Existenz nun künstlich aufrechterhalten werden soll...
WIr stellen das Pflänzchen nun an den sonnigsten Platz im Haus, wo sie genügend Sonnenlicht und Wärme empfangen kann und erfreuen uns dankbar an ihrer Blütenpracht, den Blüten unserer kleinen Arbeit.
Was tut ein Zoowärter mit den Affen, deren Langlebigkeit und Wohlergehen mit Brief und Siegel von oberster Wichtigkeit und Priorität bestätigt wird? Zuallererst - ginge man nach der Kausalität der Gesundheit - werden zum Schutze der Bewohner Schilder rings ums kubische Legierungsgitter verteilt, um der Gutmütigkeit einiger Zoobesucher(innen) eine klare Grenze zu setzen. Anschließend sollte es auch weniger schwerverdauliche Papiertüten und überzuckerte Schokostückchen in den Käfig regnen. Schließlich servieren die Wärter ausreichend frisches, saftiges Obstes aus ökologischem Anbau, strengstens auf das derzeitige Gewicht der neugierigen Primaten angepasst und verstecken es bei Zeiten kreativ in Baumhöhlen, bevor die Klettermasten neu justiert und geprüft werden.
Gibt es sie eigentlich noch, jene Sorte Mensch, von jener sich Generationen folgender Menschen den Mund fusslig reden? Diejenigen, welche unseren Weg ebneten und immer geradeheraus heroisches Courage-Talent an den Tag legten?
Zuallererst... nun ja, es stellt sich die Frage, unter welchen besten Voraussetzungen diese "Sorte" gedeihen und wirken kann.
Vielleicht wurde ihnen einmal ein Glas Wasser serviert, leicht sprudelnd, dessen liquider, geschmackloser Inhalt ihnen sanft die Kehle hinunterrann, während sie sich am sonnigsten aller Plätze umsorgt fühlten.
Eventuell ließ man auch die edle Vase weg, sondern überreichte ihnen zur Anregung weiterer guter Taten regelmäßig üppige Blumensträuße..? Oder schenkte nicht nur Schokostückchen und gesundes Obst, sondern gleich eine Pralinenschachtel mit Obstbränden?
Vermutlich war dem nicht so, wie man sich denken kann...
Vielleicht... steckt dieser vorzeitliche Held ja in jedem von uns, will erweckt werden, pünktlich - bitteschön! ... schließlich gilt es, einen unerbittlichen Kampf gegen den Schweinehund zu meistern, um im Anschluss - stark wie Poppeye - die eierlegende Wollmilchsau zum Tee einzuladen um ihr vom herrlichen Gefühl zu berichten, das sich den Nacken entlangkitzelte, als man vor geraumer Zeit, noch gar nicht so lang zurückliegend laut meiner Uhr, das goldene Vlies kurzzeitig genießen konnte...
Braucht nicht jeder Primat wie Mensch Herausforderungen und neue Impulse, sie zu meistern er versucht, imstande zu sein?
Vielleicht... sammelten diese Vorahnen, emsig wie Aschenputtel in der Bredouille, jedes einzelne Schokostückchen selbstzwecklos auf, das im vermoderten Kiesbett neben den Käfigen und toten Käfern lag, und darauf hoffte, bald gerettet zu werden und von solch einer starken aber sanften Hand an Bedürftige verteilt zu werden..?
Wir schwärmen von "guten" Geistern unter unseren Mitmenschen, oft jedoch erst nach jeder Möglichkeit derer, noch ein Wunder zu vollbringen... man trauert guten alten Zeiten hinterher. Doch sollte man sich hier, in der Gegenwart um das Wohlergehen seiner Mitmenschen und ums eigene sorgen, wie um die schönste Blüte oder den vom Aussterben bedrohten Affen, dem man das eingepferchte Leben versüßen will.
Eine Blüten kann nur ihr bezauberndstes Farbparadies uns offenbaren, wenn wir es auch erkennen wollen und als solches wertschätzen! Es gibt sowohl in der guten alten Erinnerung als auch in der derzeitigen Sekunde ausreichend Herausforderungen für jeden von uns, Blüten zum Strahlen zu bringen, selbst zu strahlen und zwischen Gefühl und Glaubenssatz zu differenzieren, oder etwa nicht?
Hatten unsere Vorfahren ebenso empathische, unverfälschte Kinderseelen in sich, welche zuallererst Mitleid mit den eingepferchten Primaten hatten, bevor ihre neuerlichen, inneren Programme jegliche gesunde Kindesempfindungen wegdiktierten und den Dietrich wieder einpackten?
Haben diese jene Vorfahren den Blumen eigentlich mehr Beachtung geschenkt als ihre Nachfahren aktuellen Kalenderblattes selbigen Naturwundern heutigen Tages? Womöglich nicht...
Schließlich gibt es immer genügend Illusionen uns irrsinnige Verführungen wie Wege, die konsequent an jeglicher, zeitferner Naturschönheit vorbeiführen. Bis heute werden solche lockenden Wege gern als Abkürzung genommen, um in unserem begrenzten Zeitfenster die "davonrennende" Zeit davon abzuhalten, uns nicht länger als nötig zum Erreichen der Ziele und Bestimmungen warten zu lassen.
Viele werden sich ihr Leben lang ans Rennen erinnern, nicht aber an die Momente, in denen die Zeit gefühlt stehenblieb und uns das Wasser als rein uns kristallklar empfinden ließ, anstatt als ungedankte Selbstverständlichkeit. Zeit vergeht nicht, sie wird in Momente geformt, in unsere.
Doch ob unser Empfinden dieser nicht fragenden Welt, mit ihren kleinen, sehr wohl fragenden Wunderwesen, das selbe ist, wie jenes unserer Vorfahren, können uns auch die Nachfahren niemals beantworten können, doch auch schon damals fiel der Regen nach unten hinab und speiste Blüten und weichte Schokostückchen auf, so viel steht fest.
Damals wie heute gab und gibt es pro und contra, nur erinnern wir uns psycholog. gesehen vorwiegend an positive Ereignisse und mildern Negatives ab, blenden es teilweise aus. Mit dieser amaligen "Traumwelt" ohne Hürden kann es die beste Gegenwart nicht aufnehmen! Unser Geist irrt künstlerisch, das muss man ihm lassen. Doch wenn wir nur jenes sehen wollen, was wir auch sehen wollen, können wir uns die Gegenwart doch auch aussuchen, es ist alles Illusion, ohne Gut oder Schlecht, in past und im here right (k)now. Können uns aussuchen, wie wir etwas betrachten wollen, und auch dann wird es Hürden geben, wäre doch auch langweilig, ohne.
"Wir erinnern uns daran, dass es Herausforderungen geben muss und zwangläufig auch geben muss", sprach das Paradoxon und verchwand.
Wie viel weiter wären wir alle geschwommen, hätten wir das gebeilte Wissen und all' jene gebeilten Gedankenwolken a priori unserer Ahnen mit auf den Weg bekommen?
Ladies and Gentlemen, sie sahen "Ein Herz und eine Schachtel Obstbrände"