Der zerstörbare Traum

Bild von Alf Glocker
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Ein Augenblick allein ist so flüchtig, als sei er nie gewesen. Viele Augenblicke aneinandergereiht ergeben jedoch eine „Realität“. Nach unendlich vielen Augenblicken ist die Unendlichkeit: ein nicht messbarer Zustand, der auch gleichzeitig kein „Zustand“ ist. An dieser Stelle sollten wir uns (vielleicht nicht) fragen: Was erscheint und was ist Schein? Hier beginnt sowohl die Lebenslust als auch die Wissenschaft – und beides stellt sich gegenseitig in Frage. Hilfreich ist immer eine Religion, aber weder für die Lebenslust noch für die Wissenschaft, sondern nur für das Sein im Schein, im Vorhandensein.

Scheinbar erhöht sich die Geschwindigkeit, mit der die Galaxien auseinandertreiben, aber nur scheinbar, denn in „Wirklichkeit“ verliert sich nur das Licht, zuerst in der Rotverschiebung, dann einfach in der Mikrowellenstrahlung, die aus der dunklen Energie hervorströmt, um sich in Materie zu verwandeln, die stetig, als neuer Raum, auftaucht. Die Schwarzen Löcher liefern, aus dem diesseitigen Bereich, immer neuen Stoff hierzu, damit der ewige Umwandlungsprozess nicht zum Stillstand kommt. Und wir befinden uns immer in einem ganz bestimmten Teil des Universums, das wir überblicken können.

Dahinter, so sagen wir, sind die „Paralleluniversen“, die jedoch keine „Paralleluniversen“ sind, sondern nur neue „Sichtweisen“ öffnen … für Raumfahrer, die sich nicht von Kontinuen abschrecken lassen, die nirgendwo ein Ende finden. Eine geradezu göttliche Kunst ist es, zwischen den Ereignishorizonten hin und her zu fahren und schließlich sogar etwas begreifen zu können, das einfache Geister – des beschränkten Denkens bereits mächtig – „Vergangenheit, Gegenwart“ und „Zukunft“ nennen. Auch hierfür ist bereits eine Art „Bewusstsein“ nötig – ein in sich befangenes Betrachten, das sich orientieren muss.

Das „Bewusstsein“ ist diversen Eindrücken untergeordnet, die natürlich auch gefärbt oder manipuliert sein können, die den Geist sowohl erweitern als auch eintrüben. Das hängt aber nicht von der Beschaffenheit der „Realität“ innerhalb eines Kontinuums ab, sondern vom Grad des Wachzustandes in dem sich ein „Bewusstseinsträger“, das Individuum, befindet. Ein Individuum ist umso freier, je mehr es seine Umgebung ohne fremde Hilfen erkennen und beurteilen kann. Dafür braucht es sehr viel Vorstellungskraft, denn diese ist das Spiegelbild der Schöpfung an sich. Das ist jedoch nicht die Regel …

sondern die Ausnahme, denn, so wie sich auch der Raum, durch stetig neu hinzukommende Materie und Maße ausdehnt, so sehr öffnet sich, an den entsprechenden Stellen, ein biologischer Denkapparat (Gehirn), den Einflüssen von ganz innen, um seine Erkenntnisfähigkeit zu steigern. Das ist bildungsunabhängig! Demgegenüber ist das Universum, wie auch das Individuum, an die Zeit gebunden: In den Schwarzen Löchern endet der Raum, die Lebensspanne eines Wesens, eines Sterns, einer Galaxis. Denn alles wird wieder dem großen Reservoir zurückgegeben, damit neue Abläufe entstehen können.

Die Aufschlüsselung aller dargestellten Probleme, das Erkennen der Aufgaben (die für den bloßen Daseinsmenschen gar nicht existieren) liegt also im Nachvollziehenkönnen, was in einem „Augenblick“ geschieht! Ergeben wir uns dem Schein, dann sind wir irgendwie glücklich, befinden uns aber in einer Sackgasse, aus der, sowohl für das Individuum, wie auch für eine ganze Spezies, kein Ausweg besteht. Gezielt auftretende Grausamkeiten werden dann einfach akzeptiert oder womöglich sogar als Notwendigkeit, zur Aufrechterhaltung einer Gesamtordnung angesehen. Aber Vorsicht ist geboten.

Denn auch hier muss zwischen Schein und Sein streng unterschieden werden. Der Irrtum folgt dem beschränkten Denken auf dem Fuß! Eine Verteidigung des individuellen Freiraums darf keinesfalls als unnötig angesehen werden, während die mutwillige Zerstörung des wachen Bewusstseins und den Mitteln zu seiner Aufrechterhaltung als Spiel der Toleranz, Primitiven gegenüber, gilt. Doppelte Vorsicht ist natürlich auch dann geboten, wenn nicht der Verstand, sondern eine aufgestellte Autorität oder gar die Primitiven selbst bestimmen, was erkennbar sein darf und was nicht! Denn das Sein ist ein zerstörbarer Traum!

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Kommentare

20. Aug 2020

Da freut sich doch der Apparat,
Wenn er mal was zu denken hat!

LG Axel

20. Aug 2020

dann bleibt er weiter top agel -
doch eben nebenbei fragil...

LG Alf

20. Aug 2020

"Denn das Sein ist ein zerstörbarer Traum!! - beeindruckender Text!

LG Monika

20. Aug 2020

"Sein oder NIchtsein, das ist hier die Frage..."

LG Uschi

21. Aug 2020

Vielen Dank liebe Freunde

LieGrü
Alf