Meister A. macht einen Besuch bei Verwandten. Als er sich dem Grundstück nähert, hört er die siebenjährige Tochter der Familie weinen.
Sie sitzt auf einer Gartenbank und hat ihr Gesicht in den Händen vergraben. Herzzerreißend schluchzt das Mädchen. Als es Meister A. bemerkt, weint das Kind nur noch leise vor sich hin. Meister A. nähert sich langsam und fragt dann ebenso vorsichtig wie teilnahmsvoll: „Na, warum bist du denn heute so traurig?“
„Meine Eltern haben wieder so schlimm gestritten … jetzt ist die Mama weggefahren“, stammelt die Kleine, „ und … der Papa hat wieder getrunken … böse, richtig böse sind meine Eltern … andere Kinder haben nicht so böse Eltern.“
„Glaube mir mein Kind“, widerspricht Meister A. „ich kenne deine Eltern schon viel länger als du. 'Böse' sind sie beide nicht, sie sind halt nur - wie soll ich sagen? - einfach 'viel zu jung für ihr Alter'!“
Meister A. - wer kann das sein? Hinter „Meister A.“ könnte ich mich verbergen – unter dem abgekürzten Pseudonym von „Meister Alfred“. Es könnte aber auch „Meister Allgemein“ gemeint sein, also jeder, jede, jedes ... also „alle“ oder „niemand Besonderer“. Jedenfalls soll es hier – möglicherweise um eine Folge? - von kleinen Episoden, Anekdoten, Denkanstößen, Lebensweisheiten … gehen, stets zumindest mit einem wahren Kern, immer mit dem gleichen Titel, aber „fein säuberlich durchnummerieret“.
Kommentare
Oft scheint das der Grund zu sein -
Man wächst erst langsam in sich rein ...
LG Axel
Es ist nur leider großer Mist,
wenn "langsam" "viel zu langsam" ist!
Ich danke Dir und schicke Dir herzliche Grüße!
Ja, lieber Alfred, das ist eine weise Sicht auf diese Dinge ... vielleicht sollte man diese Eltern einmal sanft "ins Gebet nehmen".
LG Annelie
Dein Vorschlag, der ist echt nicht schlecht,
denn wo Du recht hast, hast Du recht!
Liebe Grüße und "bonne nuit" vom Alfred!