Man kann sich ja streiten worüber man will, eines aber dürfte bei allen gleichermaßen glasklar sein: Babys sind süß! Mit ihren runden Köpfchen, den kleinen Füßchen und Händchen, ihrem zarten Duft und ihrem hilflosen Gestrampel, mit ihrem schrillen Gequietsche und ihren völlig vertrauensvollen Blickchen, erobern sie unsere Herzen im Nu! Das ist schon bei unseren Babys so und ist bei Babys aus X oder Y noch gravierender. Man möchte sie allesamt sofort adoptieren und hochfüttern, bis sie in der Lage sind, ihre mitgebrachten Talente voller Leidenschaft auszuleben. Sicherheitshalber fragen wir nicht, welche Talente das sind. Wir wollen sie erst einmal knuddeln und herzen, bis zum Umfallen ... was sonst?!
Nun, das mag ja alles stimmen, aber da sind ja noch die vielen Tierbabys, die ebenfalls alle ganz entzückend aussehen, manchmal fast noch entzückender als die der Menschen, egal woher sie kommen. Habt ihr schon mal ein kleines Leopärdchen auf den Armen gehalten und gewiegt, damit es selig einschlafen kann? Bei einem Nashörnchen wird das schon ein bisschen schwieriger, ist aber theoretisch nicht unmöglich. Die Liebe überwindet alle Schwierigkeiten! Ja, sogar frisch geschlüpfte Schildkrötchen sehen ungeheuer putzig aus – ich möchte sogar so weit gehen, daß auch die winzigen Schlängelchen, oder die Spinnchen irgendwie hilflos und schutzbedürftig aussehen und allein schon von daher unsere Anteilnahme verdient haben. Denn auch wer nicht schrill quietschen, oder ganz putzig strampeln kann, erinnert doch, solange er noch ganz klein ist, an das gerade entstandene Wunder „Leben“ überhaupt.
Aber, liebe Leute, lasst euch gesagt sein: das ist alles vergleichsweise gar nichts, gegen die meist unentdeckt gebliebenen Babys der Dämonen! Man stelle sich nur einmal vor, wie hässlich ein ausgewachsener Dämon anzusehen ist. Von seiner abgrundtief ekelhaften inneren Einstellung einmal ganz zu schweigen. Es gehört schon einiges dazu, einen solchen dafür zu lieben – obwohl ich zugeben muss, daß dies immer öfter vorkommt. Wenn nun aber der Nachwuchs der Dämonen auch noch optisch so abstoßend wäre wie ein Erwachsener, dann würden wir ihn doch einfach liegen lassen, wo er aufgefunden wurde – oder nicht?! Das wäre zwar absolut grausam, aber verdenken könnte man das wohl keinem ...?
Gerade hier aber behilft sich die Natur mit einem unheimlichen Trick, um selbst - oder gerade eben - das Überleben der Dämonen zu sichern. Anstatt der, von Haus aus, fühlbaren gefährlichen Seele, tragen Dämonenbabys ein inneres Leuchten zur Schau, dem niemand widerstehen kann. Dazu riechen sie sogar besser als Kuckucksküken im fremden Nest! Ihr Strampeln ist hypnotisch und ihr Gequietsche hört sich an wie ein Gesang aus uralten Sphären! Aus ihren Äuglein springt uns die Hingabe unzähliger Generationen von Scheusälchen an – so sehr, daß jeder augenblicklich dahinschmilzt, sobald er ein solches Un-Wesen auch nur aus weiter Ferne erblickt. Neuerdings bedient sich sogar die Werbung der Vorzüge von Dämonenbabys. Es werden nicht mehr, wie bisher, schöne nackte Frauen für Sekundenbruchteile, in einen Spot eingeblendet, sondern fast ausschließlich nur noch Bilder von Dämonenbabys. Und was soll ich euch sagen?! - der Absatz von Waren hat sich dadurch verdreifacht.
Sollten wir nicht längst alles wegwerfen und uns nur noch mit Dämonenbabys beschäftigen?! Solange sie noch ganz klein sind, bereiten sie uns Freude wie nichts sonst. Machen wir uns an die Arbeit – komponieren wir Schlaflieder für sie, häkeln wir ihnen putzige Lätzchen, füttern wir sie mit goldenen Löffelchen und lassen wir sie von unseren Tellerchen essen und aus unseren Gläschen trinken! Bauen wir einfach alles babygerecht um und beten wir mit ihnen zum guten Nächtchen die schönsten Dämonengebetchen, die es gibt. Ich garantiere uns - dann werden wir glücklich sein!