Drohend kommt das Nichts herbei! Acht dunkel grinsende Gestalten tragen den Sarg mit dem großen E. Sie werden von vermummten Frauen begleitet, deren Freudengeheul die Welt erzittern lässt. Überall gehen die Lichter aus – nur im fernen Gelbien kümmert sich niemand um die ansonsten besorgniserregende Entwicklung. Dort ist der Realismus zu Hause: Surr!
Nach dem allgemeinen Bienensterben und dem Ausbleiben der Atemluft ist das nun schon die dritte gewaltige Katastrophe, die keinen kümmert, außer vielleicht die Leiche im Sarg, die nun im Jenseits zu rotieren beginnt. „Wir haben alles falsch gemacht!“ singen die Engel in der Hölle – das ist zwar die Höhe in der Tiefe, aber höchstens eine späte Einsicht durch die Klobrille.
„Was können wir tun?“, fragen die Viren bei den Pharmaherstellern an und bekommen die einhellige Antwort: „Ihr habt jetzt Narrenfreiheit, weil die Narren für immer frei haben!“ Das freut die Nornen, bei ihren Dornen und die Erben mit ihren Scherben, denn sogar die freie Wildbahn ist nicht mehr herauszufinden … nur noch ewig lange Reihen Schwarzarbeiter im Abbruchhandel.
So langsam stürzen die Höchsthäuser ein. Sie wurden, bis auf ein paar Millimeter, zu komfortabel angelegt … Schlangen und Ratten tummeln sich in den Suiten und die Hausmeister sind zu Lehrlingen ohne Ausbildungsmöglichkeiten geworden; sie wiederholen nur immer, was ihre Nichtvorfahren in der Vergangenheit aufgeschrieben hatten. Aber ihre Sprache ist es mitnichten …
Der im Sarg hat unglaubliches Glück. Er wird für alle Zeit unempfindlich gegen Tsunamis sein. Giftige Gase können ihm nichts mehr anhaben. Er braucht keine Angst vor Bomben zu zeigen und er muss nichts mehr feiern – dafür hat man ihn ohnehin immer schon verfolgt. Er kann sich „ausruhen“ und muss nicht mehr um irgendwelche Hegemonialwünsche kämpfen.
Er braucht für keine Familie zu sorgen … andere sorgen anders für andere Familien, den Tsunamis ausgesetzt und den giftigen Gasen, die nun Milliarden dahinraffen. Irgendwann werden wieder die Wälder wachsen, wenn die Viren das Ihre zur Befreiung des Planeten getan haben und jene Verursacher, unter den Verursachern, mit dem geringsten Verstand beseitigen konnten.
Die Sargträger grinsen noch mehr, als ein Hirnloser die Gotteshymne zu intonieren beginnt – dort, wo die Feuer der Erneuerung brennen und die Scheiterhaufen bereitstehen, um nie wieder gelöscht zu werden. Es ist kein Tanz, dieser Tanz der Tanzenden und es ist kein Lied, dieses Lied der Grölenden, aber es ist der Herr der Welt, der nun das Zepter schwingt: Luzifer!
Kein Mensch trägt jetzt noch Polkappen! Die Küsten sind überschwemmt und die Fluten haben die einst millionenhaft Anstürmenden auf ein Minimum an brauchbarem Land zurückgedrängt, wo sich nun die Heere der Vergeltung um ein tägliches Brot schlagen, das schon vom Himmel fallen müsste, um wirklich altbacken zu werden. Essen kann sowieso keiner was nicht da ist.
Da sind nur die Großtaten der Eroberer, da sind die weinenden Toten, deren Lamento nicht zu hören ist, nachdem die Deckel verschraubt wurden und die Behältnisse eingebuddelt, damit die Pest des Lebens und nicht die des Todes um sich greifen kann, wo noch Greifbares zur Verfügung steht, um willfährig missbraucht werden zu können. Die Sonne scheint grell über dem Land!
Naschelnde Türengen, Ende vierzig, überschlafen den Äquator jetzt im Rückwärtsgang, vor allem aber an hauchdicken Eisfäden, die aus Karamellbonbons gemacht wurden – unauffällig! Doch nirgendwo zerbricht das Elefantenglas! Die Prozellanpedifakturen erfrischen sich glänzend, im Sumpf der Zerstörer und glauben versehentlich … alles!
Hinter den Meerengen verkriechen sich die Kriecher in einem Flausch aus Zitronenpapier, das nicht mehr nur gefaltet werden, sondern einfach angebaut werden sollte, wenn einer noch wüsste, wohin sich Erdkern dreht, sobald die Konstellationen einmal ausgebrochen sind. Und irgendwo in all dem Blödquatsch verbirgt sich ein Sinn, aber wo, aber wo, aber ...
Wo?