Moonwalk Boulevard

Bild von Frank Tegenthoff
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Die Nacht hatte etwas anrüchiges und fast orientalisches an sich. Es brodelte überall. Bleich wirkte es nur im Neonlicht. Schon fast zugefroren und widerwillig! Der Asphalt dampfte. Der Nacht fast entrückt folgte ein irres Stampfen und eine Menschentraube stahl sich davon. Von irgendwo her schnippte ein grooviger Rhythmus und ich hörte dazu einen Sprechgesang. Was sich da langsam mir näherte sprengte alles an Fesseln. Dieser laute Beat bei jedem Schritt. Es klang so lebenshungrig und -bejahend!Ja,ich wollte mich darin verlieren und etwas gewinnen. So verführerisch und süchtigmachend kam der Sprechgesang immer näher heran. Es glitt praktisch auf mich zu. Endlich hatte es mich gepackt. Ich war mittendrin in diesem Sog aus Musik! Erotisierend sprengte es jeden wachen Impuls. Plötzlich war es nackte Fantasie - hemmungslos verloren. Inzwischen hämmerte mein Herz bis zum Hals hinauf. Die vielen Menschen um mich herum tanzten wie berauscht. Ihr Tempo wie im Starlight Express. Und es änderte sich ständig. Es wurde rauer im Takt. Ich maß diesen Klang der Nacht über uns nur noch in Trance. Aus den Häusern und Straßenschluchten flutete es, um nicht haltlos in den Tag zu strömen. Eine stille Bitte. Kein lauter Schock. Mein Kopf hörte es noch vibrieren. Erst bei Morgengrauen verebbte es. Ich blickte dann in die Augen einer Frau - neben mir...

Inspiriert durch Jacko's Moonwalk und dem Starlight- Musical!