Umweg

Die Strecke ist unterbrochen, dennoch kommen die Straßenbahnen von weit her, finden
die Haltestellen mühelos, auch über große Entfernungen hinweg. Eine waghalsige Fahrerin
fährt mich auf Umwegen ins Dorf, bis es nicht mehr weiter geht. Eine junge Frau steigt aus,
klettert auf eine Mauer, schwingt sich hinüber und – springt. Dazu bin ich nicht imstande.
Ich laufe. Woran ich denke, das wird gleich erscheinen, sage ich mir. Schon höre ich das
Nahen einer Tram, mit der ich ein Stück weiterkomme. Wo ich bleiben sollte, falls keine
Bahn zurückfährt, daran denke ich nicht.

Veröffentlicht / Quelle: 
Abreißengel. Worthuber & Versatzstücke. epubli Berlin 2019
Prosa in Kategorie: