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die noch kommen sollten. Und du solltest deinen Teil dazu beitragen. Wie ich dich gehasst habe als du in dem Fahrstuhl standest. Der Ruck, der durch meinen Körper ging, mich daran hinderte in den Fahrstuhl zu steigen, durchfährt mich nach wie vor, wenn ich daran denke wie die Türen sich öffneten. Dein Blick hat mich durchbohrt, innerhalb von Sekunden entblättert, dass ich die Luft anhielt. Die Beklemmung presste auf die Lungen, während ich die Schultern straffte, zu dir ging. Ich hatte keine Wahl; du bist wie ein Magnet für mich, sodass ich neben dir stehen blieb. Das Kinn nach vorn gereckt, während der Blick sich in die Türen grab. Ich wollte gradeaus starren, doch entglitt mir die Konzentration, kaum, das ich spürte wie durch den Fahrstuhl ein Ruck ging, er stehen blieb und deine Hand sich an meine Halsseite legte. Meine Beine knickten ein; weiche Knie, sodass ich hinter mich griff. Die Finger schlangen sich um die Eisenstange, rutschten weg, griffen nach. Hast du meine Panik nicht gesehen oder nur die Gier dahinter registriert. Hast du mein anderes Ich ignoriert, weil du es nicht kanntest? Lass das, höre ich mich noch leise flüstern, dabei wollte ich es genauso sehr. Der Druck wurde unangenehm mit dem du mich gegen die Wand drücktest. Noch ein Mal wollte ich mich wehren. Deine Hand lag schwer auf meinen Lippen. Meine Haut am Oberschenkel beginnt wieder zu brennen. Dort, wo deine andere Hand fest zupackte und nach oben strich; das Bein mühelos hochdrückte, das schwarze Kleid nach oben strich. Ich hasse, ich liebe es dir dermaßen ausgeliefert zu sein. Hast du ... du wusstest es ganz genau. In deinem Blick habe ich es deutlich sehen können. Ich schwor mir, während meine Finger sich bei dir festkrallten, dass ich nie wieder irgendein Wort mit dir wechseln werde. Nie wieder. Ich schwor es und fluchte zeitgleich, dass ich diesen Schwur nie würde halten können, es sei denn, man schnitt mir die Zunge raus. Das hier war nur ein weiterer Schritt in die falsche Richtung, doch mit dir zusammen konnte jeder weitere nur dunkler, nur intensiver werden, noch tiefer unter die Haut gehen. Diese Erkenntnis ließ mich erschaudern. Willenlos zwischen dir und der Wand eingeklemmt, warst du mein einziger Halt in diesen Minuten.
3.Brief
Honey, nach einer unruhigen Nachmittag, lagen wir in den zerwühlten Laken. Ich kann dir nicht mehr sagen, ob du geschlafen hast, aber ich kann dir sagen, dass ich dir in diesen Sekunden noch mehr verfiel. Wie hat es sich eigentlich angefühlt eine Frau zu haben, die sich so sehr an dir verschwendete und mit lodernder Leidenschaft bereit war, ihr eigenes Herz für dich aus der Brust zu schneiden. Jene Brust, die du an diesem Tag besonders geliebt hast. Deine Zunge hinterließ feuchte Spuren auf der weichen Haut. Ich konnte sie danach noch immer nachzeichnen. Nur eine Affäre, nicht mehr als ein Spiel und doch immer ernster. Wir haben uns mit jedem Treffen weniger unterhalten. Das lag jedoch nicht daran, dass wir uns nichts mehr zu sagen hatten. Ganz im Gegenteil, jeder Atemzug war eine Geschichte für dich. Und in diesem Augenblick sprachen meine Finger zu dir. Ich liebte es, sobald du auf dem Bauch gelegen hast, meinen Kopf zwischen deine Schulterblätter zu legen, die Augen zu schließen. Wie Pech legten meine Haare sich auf deine Haut und ich spürte die Wärme, welche davon schlich als würde sie sich für die Dinge schämen, die wir beide getan haben. Langsam schlug mein Herz gegen meine Brust, gegen deinen Körper. Wenn ich die Augen öffnete, aus dem Zustand der Trance erwachte, mich darin unterbrach meinem und deinem Nachall der unzähligen Höhepunkte zu lauschen, blickte ich aus dem Fenster hinaus in den Himmel, der sich langsam von der untergehenden Sonne orange verfärbte. Abwesend wanderte meine Fingerspitzen über deine Haut, fuhren die Wege entlang, die sie auswendig kannten. Jede Unebenheit, jede Narbe und ich gestehe, um meine Lippen zuckte ein Lächeln, wenn ich einen der Kratzer erwischte, mit denen ich mich unter deine Haut brannte. Seitdem du mir den Nagellack gegeben hast, trage ich keinen anderen mehr, deshalb weiß ich auch noch, dass ich den dunkelroten hatte. Wie ich den Anblick liebte, wenn er zwischen deinen Haaren aufblitzte. Stundenlang konnte ich so liegen bleiben. Immer, wenn der Wind den Duft des Meeres herein wehte, wünschte ich mir nichts sehnlicher als für immer bei dir zu bleiben. Der Wind, ein warmer Hauch, der mich an Sorglosigkeit erinnerte; mich vergessen ließ wie wenig alles funktionierte, würden wir es in geordnete Bahnen lenken wollen. Und meine Finger wanderten immer weiter über deine Haut. Fuhren mit mehr oder weniger Druck über die Schulter, kraulten den Nacken. Du bist mehr als das, für was ich jemals Worte finden würde, dessen war ich mir in meinem Leichtsinn sicher. Träge wanderte meine Lippen deine Wirbelsäule hinab. Ich fühlte mich jedes Mal müde. Viel zu Gleichgültig um mir meinen Kopf zu zerbrechen. Alles was ich tat, war zu fühlen. Und das zu tun, wonach uns war. An diesem Abend kam noch Mal Regung in dich. Sonst stand ich viel zu häufig auf, sammelte meine Sachen zusammen um zu gehen, doch diesmal hast du mich auf den Rücken ins Bett gedrückt. Hast deine Hand zwischen meine Beine geschoben und mehr denn je drückte ich deinen Fingern mein Becken entgegen. Bevor meine Augen sich verdrehten, die Augenlider zuklappten, weil die Lust nach mir griff, konnte ich sehen wie Dunkelheit begann die ersten Sterne an den Himmel zu zaubern. Alles danach verschwindet in der geballten Lust, die du mit deiner Hand in mir entfacht hast.
4. Brief
Wir würden lügen, wenn wir behaupten, dass wir uns in dieser Zeit nie gestritten hätten. Ein Mal, danach nie wieder. In unserer Freundschaft, die kam mir manchmal so weit entfernt wie ein Traum vor, kam es noch nie vor. Du bist auch nicht der Typ mit dem man sich streitet, weil du ... vielleicht bist du in einer Beziehung anders. Es waren nur zwei oder drei Tage, die du mal keine Zeit
erotische Inhalte
inspiriert von der Musik zu Lana del Rey
Kommentare
Habe diese Briefe mit Faszination gelesen. Das zweite Mal in besserm Verstehen.
Liebe Grüße, Susanna
Fühlen ist sowieso besser als Verstehen :-) Schön, dass ich dich faszinieren konnte
Liebe Grüße, Giulia
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