Was sich gehört

Bild von Alf Glocker
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Du gehörst mir und ich gehöre dir, aber es gibt auch Dinge, die sich nicht gehören: Es gehört sich nicht, daß du mir nicht gehörst, und es gehört sich auch nicht, daß ich dir nicht gehöre. Das ist ungehörig – hörig sind wir uns deshalb aber noch lange nicht. Hörig ist der weise, der sich dem Quatsch beugt, der Politiker, der sich bestechen lässt, der Philosoph, der sich vor dem Mainstream fürchtet, bzw. ihn für seine Zwecke nutzt, oder der Mensch, der so sehr an das Gute glaubt, daß er es überall sieht – auch dort, wo es gar nicht vorkommt.

Zu mir gehört aber noch viel mehr als „nur“ du! Zu mir gehört die reiche Fantasie, der unbestechliche Blick, und ich gehöre der Philosophie der Kritik der reinen Vernunft (die auch du mir nicht zerstören kannst, selbst dann nicht, wenn ich euch beiden gehöre). Und sogar diese Welt gehört mir! Sie gehört nicht nur bestechlichen Politikern oder Gutmenschen, nicht nur dir oder dem Quatsch, dem sich so mancher „weise“ beugt. Zu mir gehört das Wetter, der Tag und die Nacht, die Sonne, der Mond und eine Liebe, die (vielleicht) so vergänglich ist wie ich selbst.

Und auch zu dir gehört viel mehr als nur ich, denn ich habe in Wirklichkeit ausschließlich die Bedeutung für dich, die du ermessen kannst, mit deiner Liebe, die (vielleicht) so vergänglich ist wie du selbst, in einer Welt der bestechlichen Politiker, der ängstlichen Philosophen und der Weisen, die sich dem Quatsch beugen, wenn sie die Wahl zwischen der Kritik der reinen reinen Vernunft und einer Welt haben, die nicht nur ihnen, sondern auch der Fantasie oder der Borniertheit gehört.

Ungehörig ist nichts, wenn man bedenkt was alles erlaubt ist – warum etwas erlaubt ist, weil man es aus Gründen der Hilflosigkeit, einer mächtigen Verschwörung gegenüber, zugelassen haben muss. Doch das ist ungehörig. Das gehört weder zu mir noch zu dir. Das gehört auch nicht zu den Philosophen, die den Mainstream für ihre Zwecke nutzen, seien sie nun ängstlich oder nicht – es gehört allein in den Bereich der Kritik der reinen Vernunft, die nun wiederum sowohl mir als auch dir gehört, gehören sollte! Hörig sollten wir ihr sein – doch das gilt immer mal wieder als ungehörig! Wie dem auch sei:

Zum Homo sapiens gehört immer der letzte Stand seiner Entwicklung! Das ist weder ängstlich, noch weise, es ist notwendig! Nur von der obersten Stufe der Reife (von der falsche Philosophen sagen, die sei interpretierbar) aus kann alles andere richtig beurteilt werden. So würde es sich gehören! Denn wir gehören der Zeit, du meiner, ich deiner, ebenso wie die Philosophie der Kritik der reinen Vernunft, die, auf alle angewandt, keine „Weisen“ mehr zulässt, die aus Gründen der Hilflosigkeit bestechlich sind, durch die Politiker, in einer ungehörigen Hörigkeit! Hört, hört!

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Kommentare

26. Okt 2016

Ein Text, der sich Gehör verschafft -
Worte webt, von großer Kraft!

LG Axel

26. Okt 2016

Wieder einmal ein anregender Text brilliant geschrieben. Daran hätte auch Kant seine Freude gehabt. Wer, wie, was gehört sich, gehört wem oder zu wem...
LG Monika

27. Okt 2016

Vielen Dank Liebe Freunde
LG Alf