Meine Erinnerung an das Spiel EFCEKA gegen Barcelona 1991

Bild von Uwe Kraus
Bibliothek

Wer erinnert sich noch? Die große Zeit des FCK. Wenn man bedenkt, wie wundervoll der Fußball in all seinen Facetten sein kann, so muss man sich vor allem an die großen Jahre des FCK in den 90ern erinnern. Mein erstes Spiel gegen Köln endete 2:2 auf dem heimischen Betze. Es war ein verlegtes Spiel in der Meisterserie 90/91, als der FCK 2:0 zurücklag und in einem rasanten, einem Teufelsritt ähnlichem Aufholspiel, das 2:2 besiegelte. Damals war es das erste Spiel einer Serie, die Jahre nicht gebrochen wurde und man unbezwingbar gegen Köln wurde. Damals spielte man gegen den Deutschen Vizemeister, der in der vorherigen Saison beinah den UEFA Pokal gewonnen hätte. Im Rückspiel das unvergessene 6:2 in Müngersdorf als das Fußballwunder, einem Epos gleich einer reinen Kampfesmannschaft, die keinen aktuellen Nationalspieler Deutschlands in seinen Reihen zählte. Zuvor wäre man beinah abgestiegen in einer grausigen Saison 89/90, als man sich auf den 12. Tabellenplatz rettete, dank eines Motivators namens Feldkamp, auch den Pokal in einem rasanten Spiel gegen Bremen gewann! Dies war der Grundstein eines Fußballjahrzehnts, das mit zwei Meisterschaften, zwei Pokalsiegen und einer Vizemeisterschaft unter Friedel Rausch zu einem glorreichen, teuflischen wurde. Auch unvergessen das größte Spiel der Vereinsgeschichte, das sich in diesem Jahr zum 25. Mal jährt. Es war ein klares 2:0 für Barcelona in Nou Camp, in dem Guido Hoffmann beinah ein Tor gemacht hätte, was im Rückspiel eventuell zu einem Europapokalsieg der Roten Teufel geführt hätte. Der spätere Europapokalsieger wurde nämlich Barcelona und heute noch erzählt ein Pep Guardiola mit Gänsehaut von einem zweiten Kaiserslautern, wenn er Angst hatte, mit seinen Bayern aus der Champions League auszuscheiden. Man hätte für dieses Spiel 100000 Karten verkaufen können, die Nebelbank des brennenden Betze hörte minutenlang nicht auf, bis man beide Mannschaften einlaufen sah. Namen wie Zubizaretta, Begiristain, Michael Laudrup, gegen Kampfeswille und Leidenschaft! Ich war damals 12 Jahre alt, als ich dieses Spiel im Fernsehen schaute; immer bei so großen positiven Dingen, kommen mir Tränen, als ich damals die ganze Westkurve vor meinen Augen sah. Man wäre
unbesiegbar gewesen nach einem Sieg. Der EFCEKA führte durch ein brillantes Spiel 3:0 gegen Barca, ehe man in der letzten Atemsekunde des Schiedsrichters ein Gegentor hinnehmen musste. Es wäre die erfolgreichste Saison in der Vereinsgeschichte gewesen: Man war auf Augenhöhe mit Chelsea, Liverpool, Real Madrid und AC Milan, und nur durch eine furchtbar unnötige Nachspielzeit wurde man wieder aus dem Himmel gehoben. Man könnte noch jetzt ein weitaus erfolgreicherer Bundesligist und Champions-League-Teilnehmer sein. Man hatte Kuntz, Feldkamp, Hotic und Ehrmann, von dem Ehrmann der letzte ist, der diesem Verein die Treue schwor. Wenn ein Spieler wie Ehrmann heute spielen würde, etwa bei Bayern, wäre Oliver Kahn kein Nationalspieler geworden. Kuntz machte sein erstes Länderspiel erst 1993 gegen die USA und bestritt lediglich 25 A-Nationalspiele. Man weiß nicht, was aus der WM in der Vereinigten Staaten geworden wäre, wenn man so manchem Spieler des FCK eine Chance gegeben hätte! Für heute soll es nun genug sein mit diesen wunderbaren Erinnerungen;

Uwe Kraus 2016

Prosa von Uwe Kraus

Interne Verweise

Kommentare

28. Dez 2018

Schade - bei echten Traditionsklubs ist das Geld knapp!
Der 1. FC Nürnberg steigt auch grade wieder ab ...
(Wer kann künstliche Söldner-"Werks"-Klubs verknusen -
Wie Leipzig, Hoffenheim, Wolfsburg oder Leverkusen?)

LG Axel