Manchmal finde ich mich wieder. Mitten im Ring.
Angezählt. Auch durch die Buh- und Begeisterungsrufe der zuschauenden Meute.
Dann suche ich den Herausforderer, dem ich wohl folgte.
Aufrecht, stehend und doch nicht verstehend.
„War nur Spaß“ wird er vielleicht sagen und sich aus genau dem Staub machen, den er selbst aufwirbelte.
Auch die entstehende Leere lehrt. Mindestens mich. Mindestens manchmal.
Manchmal duck' ich mich vor Hieben, die meine Wunden öffnen.
Manchmal bleib' ich stehen und blute einfach. Auch die Altlast aus.
Manchmal stell' ich mich mitten in den Ring,
bin mir der Zuschauer bewusst und fordere selbst heraus.
Nicht nur mich.
Manchmal erhört jemand den Ruf und spielt mit.
Aufrecht, stehend und verstehend.
Ich ruf' dann: „was für ein Spaß“.
Und mit solchem Glück find‘ ich den Diamanten im gemeinsam aufgewirbelten Staub.
Vielleicht sagst du: "ich auch".
Und dann strahlt und funkelt der Diamant. Nicht nur in meiner Freude. Nicht nur für mich.
Manchmal finde ich mich wieder. Mitten im Ringen.
Der Diamant im Ring
von Brigitta Wullenweber
Prosa in Kategorie:
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