Deren Unschuld - Page 3

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Strahlen. Ich warf die Decke zurück und setzte mich auf. Langsam kam das, was mir letzte Nacht widerfahren ist, wieder in mein Gedächtnis zurück. Als ich auf meinen Balkon trat, kamen mir die Ereignisse letzter Nacht gar nicht mehr real vor. Ich ging runter und frühstückte. Doch ich hatte keinen großen Hunger, deswegen aß ich nur ein halbes Brötchen. In der folgenden Nacht konnte ich schon wieder nicht schlafen und abermals zog es mich in den Wald. Als ich wieder dort war packte mich die Angst erneut und ich wollte weglaufen. Doch diesmal war es anders. Mein Körper wollte sich nicht mehr bewegen. Er war starr vor Angst. Plötzlich spürte ich einen Luftzug an meinem Hals und mir sträuben sich die Nackenhaare. Meine Augen waren zu schlecht, ich konnte nichts sehen, außer die schwachen Umrisse der dunklen Bäume und hinter den vorderen Bäumen den schwarze Rest des Waldes. Meine Furcht schnürte mir die Luft ab. Ich rang nach Luft und meine Beine gaben nach. Ich fiel auf den nassen, moosbewachsenen Boden und schlang meine Arme um meine Brust. Ich hatte solche Angst, die noch schlimmer war, als in der vorherigen Nacht. In sekundenschnelle schien es mir, als sah ich ein Paar rote Augen. Doch sie waren so schnell weg, dass ich mir nicht mehr sicher war, ob ich sie mir nicht eingebildet hatte. Die Taubheit verließ langsam meinen Körper und ich stand langsam auf. Und als ich stand, lief ich los, wieder als ob mein Leben davon abhing und wahrscheinlich war das auch so. So ging es die nächsten drei Nächte lang, mit dem Unterschied, dass der Schmerz und die Angst immer größer wurden und ich immer mehr Anzeichen bekam, das mir klar wurde, dass wirklich etwas dort im Wald war. In der ersten Nacht allein die Panik und der Bann, der mich dort hielt. In der zweiten Nacht der Luftzug an meinem Nacken und die roten Augen, in der Dritten ein süßlicher Duft, der mich betörte, in der Vierten schien es, als schloss sich eine glatte, kalte Hand um meine Handgelenke und wollte mich festhalten, in der Fünften spürte ich einen Kuss am Nacken und der süßliche Duft stieg mir abermals in die Nase. Obwohl es erschreckend unheimlich war, was dort mit mir in diesem düsteren Wald geschah, zog es mich auch in der sechsten Nacht dorthin, doch die Angst blieb wie in den letzten fünf Nächten nicht aus. Ich wusste den Weg schon und meine Füße trugen mich wie von allein dorthin. Ich stand wieder im Wald und die Furcht kribbelte in meinen Adern. Ich wartete. Für einen Moment sah ich die roten Augen, dann verschwanden sie hinter einen der Bäume und zwei kalte, glatte Hände schlossen sich um meine Handgelenke. Gleichzeitig brachte mich der süße Duft fast um den Verstand, der nun in meine Nase stieg. Ich spürte einen Luftzug an meinem Nacken, mir wurd klar das es ein Atmen glich. Ich spürte Küsse in meinem Nacken. Ich wollte mich umdrehen, doch ich konnte nicht, der eiserne Griff der Kreatur hielt mich fest. Plötzlich war ich wieder frei und ich drehte mich einmal um meine eigene Achse um die Kreatur zu erhaschen, bevor sie in Bruchteilen von Sekunden wieder weg war. Plötzlich glühten mir zwei rote Augen in Die Meinen und es schlossen sich wieder die Hände um meine Handgelenke. Ich erschrak mich so, dass ich ein Stück zurück sprang. Nun konnte ich dieses Wesen erkennen und es sah fast so aus wie ein normaler Mensch. Es war ein Mann, anfang zwanzig, mit kohle schwarzem Haar, das zu einem Pferdeschwanz, im Mondschein glänzend wie Seide seinem Rücken runterfiel und in starken Kontrast zu seinen kirschroten Augen stand, ungefähr zwei Köpfe größer als ich und mit einer Statue von einem Model. Er hatte ein rotes Hemd an, dazu eine schwarze Hose und Schuhe aus schwarzen Wildleder. Ich fand ihn atemberaubend schön! Nun grinste er mich an und entblößte zwei Reihen strahlend weißer Zähne. Jedoch waren seine Eckzähne extrem spitz. Ich wollte was sagen doch er legte mir einen Finger auf den Mund und gebot mir zum Schweigen. Ich gehorchte. " Mein Name ist Christian. Ich war es, der dich die letzten fünf Nächte in den Wald gelockt hat, doch ich merkte, dass du noch nicht bereit warst. Ich beobachte dich schon viele Jahre lang und ich weiß du bist die Eine. Du hast gemerkt, ich bin nicht so wie du. Ich bin Vampir." Mein Atem stockte, " Ein Vampir?", schoss es mir durch den Kopf. Er spürte meinen Schrecken. "Ich weiß, was du denkst. Doch habe keine Angst vor mir. Ich werde dich nicht töten." Er zog mich an sich, was in mir den Instinkt zu fliehen weckte, doch seiner schier unglaublichen Kraft konnte ich nicht entkommen. Nun nahm er mein Gesicht in seine Hände, seine roten Augen kamen immer näher und schließlich berührten seine eiskalten Lippen meine. Ich erwiderte seinen Kuss und meine Hände fuhren seinem Rücken hinunter, denn meine Handgelenke waren frei. Ich war ihm verfallen. In mir entflammte eine Leidenschaft gemischt mit Liebe, die ich nie zuvor empfunden hatte. " Darf ich dir den unsterblichen Kuss geben, Elisabeth?". Ich hauchte: " Ja!". Dann gruben sich seine spitzen Fangzähne auch schon in meinen Hals". Ich schrie vor Schmerzen, die so stark waren, dass ich Höllenqualen litt.Als ich die Augen aufriss sah ich nur verschwommene Personen, der mich
fasziniert an sahen. Es fühlte sich an, als würde ein Feuer in mir
brennen, das niemals ausgeht.Die Schmerzen vergehen nach einer Weile und eine Person konnte sehr voll erkennen. Es war Manuel. Ich flüsterte "Du"!. Manuel sagte "Bitte ich habe gerade dein Leben gerettet" In meinem Kopf rasten meine Gedanken nur so um lauter Fragen, auf die ich keine Antwort hatte. Warum hatte er mich gerettet?. Ein neuer Schmerz durchzuckte mich und ich schrie nochmals laut auf, doch plötzlich sah ich ein grelles weißes Licht. Ich kniff die Augen zu und konnte mich gerade
noch fragen, ob ich jetzt sterbe, bevor alles Gefühl erstarb und ich nur
Leere in mir spürte. Da schlug

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