Sanft bewegte der Wind die Wellen über das Wasser. Der Duft des Meeres lag in der Luft. Luciano und ich saßen auf seiner Terrasse und tranken ein Glas Wein. Ich blickte auf meine Armbanduhr. Nur noch wenige Stunden hatte ich Zeit, bevor ich zu meinem Flieger musste.
Den ganzen Tag wartete ich schon auf den richtigen Moment, um mich dem geborenen Italiener anzunähern. Er war kein Mann fürs Leben – so sehr wie er die Frauen liebte, würde er es niemals schaffen, nur einer treu zu sein. Doch das wollte ich auch gar nicht. Was ich wollte, war ein Mal seine Zärtlichkeit spüren, ehe ich wieder nach Hause flog.
Mit offenem Hemd lehnte er mir gegenüber in seinem Sessel und erzählte mir von seinen Plänen. Schwer fiel es mir, mich auf seine Worte zu konzentrieren. Konnte er denn nicht endlich still sein? Was ich von ihm wollte, wusste er ganz genau. Umso mehr machte es mich wahnsinnig, dass er mich so zappeln ließ.
Schließlich wurde es mir zu viel. Ich erhob mich und bekam Gänsehaut beim Blick in seine Augen. Dasselbe Feuer brannte in Luciano wie in mir, doch da er es wohl öfter fühlte als ich, hatte er es auch besser unter Kontrolle.
Heiß war seine Haut, als ich sie berührte, innig sein Kuss. Ich konnte nicht mehr länger warten, zu sehr drängte es mir. Fest drückte der Italiener mich an sich und strich mir übers Haar. Unsere Chance war vertan, sogar ihm schien es leid zu tun. Dass ich nicht mutiger gewesen war und mich nicht einfach auf ihn gestürzt hatte, ärgerte mich im Nachhinein. Gar nicht mochte ich, daran zu denken, wie es wohl gewesen wäre.