Es ist vorbei

Bild von Anita Zöhrer
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Es wird still um mich herum. Der Krieg ist zu Ende; es ist vorbei. Das Schlechteste wünschte ich ihnen und ist es ihnen geschehen. Doch was habe ich jetzt davon? Die Rache ist mein, spricht der Herr, doch macht sie nichts besser. Inmitten von ihren Überresten wanke ich nun umher. Alle die mir lieb und teuer waren, habe ich verloren.
Ich verstehe es nicht – verstehe die Welt nicht mehr. Warum musste es nur so kommen, wie alles gekommen ist? Was haben wir denn verbrochen?
Gott ist die Liebe, doch er greift nicht ein. Gott lässt Wunder geschehen, aber nicht in meinem Leben.
Überall Blut, ich kann es nicht mehr sehen. Ich sinke auf die Knie.
Der letzte Tropfen Blut fließt aus meinem Herzen; es ist vorbei. Vorbei ist mein Leid, denn ich bin nun endgültig ausgeblutet. Ich kann nicht mehr, bin kaputt.
Ich habe mein Bestes gegeben. Es hat nicht gereicht. Ich wollte Frieden stiften, doch es war alles vergebens. War es denn einzig ihre Sturheit, die ihn verhinderte oder lag es auch an mir? Dass ich Schuld an dem Schlamassel trage, ich streite es nicht ab. Wie schwer, oh Gott, wie schwer wiegt sie?
Könnte ich nur die Zeit zurückdrehen. Würde ich etwas anders machen? Wenn ja, was?
Mein Leben wollte ich meinen Lieben schenken, aber selbst an den einfachsten Dingen scheiterte ich.
Nein, ich bin keine Stütze. Auf mich ist kein Verlass. Lehnt euch auf mich und ich breche zusammen. Ich bringe euch keinen Segen, sondern Unheil. So sehr ich euch auch liebe.