Die Zeit ist eine unendlich scheinende Folge von ablesbaren Ereignissen. Wir müssen nur die Stelle des „Jetzt“ erreichen, dann können wir sie entziffern. Später, wenn wir sie passiert haben, werden wir uns nur noch ungenau an dieses „Jetzt“ erinnern, dem wir den Namen „Vergangenheit gegeben haben. Das führt zu falschen Interpretationen! Doch auch was noch vor uns liegt interpretieren wir meistens verkehrt. Das liegt in der Natur der Sache! Planen ist das Eine, erleben das Andere! Aber alles was wir erlebt haben / noch erleben werden, steht samt und sonders in einer einzigen Schrift. Sie heißt: „Das Buch des Lebens“.
Seltsame Zeichen. Hieroglyphen! Wie interpretiere ich was? Ich gehe durch einen Wald und suche nach Wegweisern. Gut? Ja, wenn nicht Kobolde alles verdreht hätten, den Sinn, die Richtungsangaben. Sogar die Sterne am Himmel haben sie zum Lügen gebracht. Sämtliche Messgeräte versagen! Ich habe mich verirrt! In meinem armen Hirn beginnen sich nun subjektive Eindrücke mit wahnsinnigen Halluzinationen zu vermischen. Worte passen nicht mehr zueinander. Ereignisse lassen sich in keine logischen Abfolgen mehr einordnen. Die grauen Zellen versagen ihren Dienst, wie ich den Dienst versagen würde wenn ich – um die Realität betrogen – in die Darstellungen anderer gepresst, akzeptieren sollte was ich niemals für möglich hielt.
Überall klebt der Leim auf den ich zu gehen habe und das Kurioseste daran ist: selbst der Dümmste erklärt mir was ich denken soll. Sogar dem größten Idioten ist alles erklärbar, nur mir nicht! Der Verdacht drängt sich mir auf, daß es hier nichts mehr zu erklären gibt und vielleicht deshalb jeder Depp Recht hat, wenn er sagt: „blahblahblahblah“ oder Ähnliches.
So schreie ich in diesen Wald eben nicht hinein wie es herausschallt, sondern halte die Augen und Ohren offen, schärfe alle meine Sinne solange bis ich mich an ihrer Schärfe selbst verletze und ich mobilisiere sogar den sechsten Sinn um wenigstens am Rande intuitiv mitzubekommen, daß in Wahrheit etwas vor sich geht das die Wahrheit nicht ist. Ich bin auf der Suche und gehe mit kleinen Schritten ins Nirgendwo. Lockt mich ein Vögelchen? Laust mich der Affe? Oder läuft mir eine Laus über die saure Leber? Es ist Kakerlaken-Zeit! Alles ist schmutzig geworden, außer der Geldwäsche gibt es keinen Hang zur Sauberkeit mehr. (Wann gab es den?) Nirgends ist eine Verfahrensweise weise zu verfahren in Sicht! Viel zu verfahren ist die Gesamtsituation. Auch wird keines eingeleitet um dieses Verfahren schnellstmöglich zu beenden. Schon beginnen sich meine Gedanken wieder wie wild in meinem Kopf zu drehen.
Ich stehe vor dem Altar meines Optimismus. Verkleidet! Der Ministrand steht an seinem Mini-Strand im Pseudo-Schlaraffenland und denkt…der Pöbel reagiert auf eklatante Probleme doch immer nur mit einer verstärkten Fortpflanzungsrate. Er ist kreativ! Der Ministrand und der Pöbel. Was für ein Schwachsinn ist das denn? Ich scheine mir selber nicht recht bei Trost. Wie soll ich eine Lösung finden wenn mir diese „Stimmen“ dazwischenreden?! Doch dann fällt mir ein, ich könnte gesteuert sein, dann wäre es unnütz Lösungen zu suchen, weil sie ohnehin von anderen für mich gefunden werden. „Helfer der Obrigkeit haben’s eben leicht“ sagt irgendwer.
Ich bin sowohl ein Sakrileg als auch ein Sacrificium. Ich lege mich auf den Gigan-Tisch des Verdauungsapparates „Globalisierung“ und warte bis ich aufgefressen bin. Das nenne ich nun für meinen Teil ein „befruchterisches Verhalten“. Den anderen bleiben die Kosten meiner Beseitigung aus ihrer Mitte. Das werde ich auskosten! „Ich koste“ das sagt nicht nur der Manager, der Politiker, der Koch, oder die Prostituierte. Prost Mahlzeit!
Doch das darf uns nichts ausmachen, weder das Radio, noch den Gar. Im Gegenteil – nehmen wir uns doch in Helden-Haft, fangen wir Feuer. Feuer und Flamme sind wir ja schon lange. Wir haben uns auf uns losgelassen. Aber wie fangen wir uns wieder ein? Wie fängt man Feuer? Wer ist ausnahms-weise? Wahrscheinlich ist das Wichtigste dabei Regen. Sich regen, das kommt gelegen. Bist du gestanden genug dafür? Oder hast du einen sitzen? – Wieder diese Stimmen…
Allen Anfechtungen den gebührenden Tribut leistend beginne ich nun vollends zu fantasieren: betrüge der Betrug jetzt eine bestimmte Summe, dann summte es mir in den Ohren wie Bienengesang. Und ganz des Klanges voll wüsste ich doch zu gerne wer uns, als Dieb, stahl was wir doch dringend benötigten: Hirn. Denn nötigten wir uns nicht länger, träten wir kürzer…mal kurz aus, wir kehrten ein, in uns und in das Verlangen etwas zu verlangen, was über kurz oder lang notwendigerweise nicht mehr abwendbar ist, wenn wir über Leben und Überleben hinwegstürben als Un-Art, als Avatar der Unart oder mehr als Patient?
Keine Wortspiele mehr, auch kein Spielen mit Worten, nur ein Ziel ohne Worte im Sackbahnhof des Verstehens um aufzuträumen. Seien wir aufgeräumt: räumen wir nicht nur ab, sondern ein, denn sonst stehen wir außerhalb unserer Selbst, ohne Einlass zu bekommen, weder in die ewige Seligkeit, noch in das gesunde Fleisch gemeinsamer Empfindungen…
Ich bin ins Straucheln geraten! Über mir drehen sich die Kronen. Bei genauem Hinsehen sind es die Baumkronen. Affen springen darin herum. Meine Augen brennen, meine Ohren schmerzen, meine Sinne spielen – einschließlich dem sechsten - verrückt! Ich schwanke wie auf hoher See. Mein Gleichgewichtssinn wird mit den anderen verrückt – das ist das Monopoly der Philosophie. Denken bis die Schwarte kracht! Wer als Erster verzweifelt hat gewonnen: ein One way ticket hinter den Mond. Hinter den Mond der anderen, die mich schon längst dort vermuten wo ich hingehöre, ins Narrenhaus! So stelle ich also alle meine Planungen ein und bescheide mich. Der Wald ist mächtig. Er hat keinen Ausgang. Aber vielleicht wächst noch irgendwo ein Pilz für mich, der mich entweder vergiftet, mir einen neuen Traum schenkt, oder mich für ein paar Stunden am Leben erhält, in diesem Buch, bis ich wieder etwas Erlebbares zum Konsumieren finde. Dann lese ich weiter…