Mag sein, dass es daran liegt, dass sie keine Freunde hat. Wer nimmt sich denn auch schon die Zeit, ihr Gesellschaft zu leisten? Wir rationalen Menschen bestimmt nicht.
Wenn wir zur Abwechslung einmal innehalten, anstatt hektisch einer Tätigkeit nach der anderen nachzugehen, still werden und einfach nur dem Rauschen der Blätter lauschen, werden wir spüren, dass auch sie Leben in sich trägt. Wir werden sie darum beneiden, dass sie im Gegensatz zu den meisten von uns fest in der Erde verwurzelt ist und jedem Sturm stand hält. Und sie wird uns um das Geschenk beneiden, uns frei bewegen zu können. Wir werden sie bewundern für all die vielen Jahre, die sie bereits auf Erden verweilen darf. Für all die Dinge, die sie bisher erleben durfte oder auch musste.
Geduldig und vorurteilslos wird sie uns zuhören, wenn wir von uns erzählen und ihr unser Herz ausschütten. Ihr Geheimnisse anvertrauen, die wir sonst niemandem anvertrauen würden. Wir werden Freunde sein und bei ihr Halt und neue Kraft für unser Dasein finden. Und sie wird nicht mehr trauern. Sie wird fröhlich sein und sich an uns erfreuen. Uns annehmen, so wie wir sind.