Johanna Anderka
zur Person
Johanna Anderka, bekannt als „Lyrikerin der leisen Töne“, wurde am 12. Januar 1933 in Mährisch-Ostrau (heute Ostrava, Tschechien) geboren und verstarb am 5. August 2022 in Ulm-Wiblingen. Sie war seit langem in Ulm beheimatet und widmete ihr Leben der Literatur. Schon früh fand sie Zugang zur Poesie, geprägt von den Eindrücken der Kriegs- und Nachkriegszeit sowie ihrer persönlichen Erfahrung der Vertreibung.
Als freie Schriftstellerin veröffentlichte Anderka Kurzgeschichten und Erzählungen, widmete sich jedoch vor allem der Lyrik, die ihr nach dem Verlust ihres Lebensgefährten besonderen Trost bot. In den 1990er-Jahren engagierte sie sich in literarischen Vereinigungen, insbesondere in der Künstlergilde Esslingen, wo sie bis zuletzt in der Jury des jährlichen Preisausschreibens aktiv war. Zudem war sie Mitarbeiterin der „SILHOUETTE-Literatur International“.
Auszeichnungen:
Johanna Anderka wurde vielfach geehrt, unter anderem mit dem Nikolaus-Lenau-Preis, dem Hafispreis, dem Sudetendeutschen Kulturpreis für Schrifttum, dem Literaturpreis der GEDOK Rhein-Main-Taunus, einer Ehrengabe zum Andreas-Gryphius-Preis und dem Inge-Czernik-Förderpreis für Lyrik.
Mitgliedschaften:
Sie war Mitglied in der Künstlergilde, dem Exil-P.E.N-Club, der GEDOK Stuttgart, der literarischen Vereinigung „Die Kogge“ und im Verein Ulmer Autoren 81.
Veröffentlichungen (Auswahl):
- Blaue Wolke meiner Träume, Lyrik zum Angewöhnen, Bd. 32, MuNBoesche, 1987
- Vertauschte Gezeiten, Lyrik, Edition L., 1995
- Ausgefahren die Brücken, Lyrik, Edition L., 1997
- Bewahrte Landschaft, Kurzprosa, Verlag Freier Autoren, 1999
- Silbenhaus, Lyrik, Edition L., 2000
- 11. September 2001, Lyrik, Esslinger Reihe der Künstlergilde
- Zugeteilte Zeit, Lyrik, Edition L., 2003
Johanna Anderka hinterlässt ein reiches literarisches Erbe, das durch seine einfühlsame, stille Kraft beeindruckt und weiterhin Leser berührt.