Meine Pflicht
Der Mond scheint hell ins Zimmer,
nein, er lächelt mir gar zu?
Ich habe keinen blassen Schimmer –
im Schuhschrank steht der Schuh.
Dort drückt er nicht, ja das ist wahr,
ich habe ihn auch noch nicht an.
Das Leben ist ganz wunderbar –
ich tue grad nicht was ich kann.
Ich lieg nur rum und lümmle mich
in einer Zeit voll Schabernack.
Dabei denk ich auch mal an dich –
da macht es plötzlich leise „knack“.
Ist das ein Hausgespenst? Wie nett!
Hab ich vielleicht doch nichts gehört?
Warm und weich ist jetzt mein Bett –
also sagt schon wer da stört …
Vielleicht ist’s eben Mitternacht …
Hat die Turmuhr 12 geschlagen?
Der Mond im Zimmer ist die Pracht –
das muss ich unumwunden sagen!
Die Nacht ist weit und sie ist groß!
(Der Augenblick ist wirklich schön!)
Ich träume mich in ihren Schoß –
hab keine Lust jetzt aufzusteh’n.
Doch da klopft es an meiner Tür.
Wer möchte denn zu mir herein?
Ein Mensch vielleicht, oder ein Tier –
was will das bloß, wer kann es sein?
Ist es ein schöner Stern, der weiß,
wie man die Leidenschaften pflegt?
Ein „Wunderkind“, das straff und heiß –
sich neben mich, zum Kuscheln legt?
Tief in Gedanken steh ich auf
und öffne dem, der es auch sei.
Das Schicksal nimmt sich einen Lauf –
und ich bin plötzlich voll dabei…
denn zu mir will, ganz ungestüm:
ein 10 Strophen langes Quatschgedicht.
Die Herkunft bleibt streng anonym –
ich schreib es hin, 's ist meine Pflicht!
Text und Bild ©Alf Glocker