du, was ich vergaß, dir zu sagen, zu schreiben -
immer noch lausch ich den Mädchenbäumen,
denen mit schwarzweißem Stamm und dem
flirrend hellgrünen Blätterdach, wie sie leise
tuscheln über den rauchlosen Schornsteinen
meines längst abgebrannten Gedächtnishauses,
tauche ein in die blassrote Nebelwelt meiner
Kindheitsträume, nachts, wenn Sirenengesang
verklungen war, wenn ich die Igel husten hörte
unter den Johannesbeersträuchern und wusste,
jetzt brechcn sie wieder ein und zerstören die
letzte Geborgenheit, und schon bin ich schlafend
erneut mit dem Kopf gegen die Ausweglosigkeit
gestoßen, die so vereist ist und erstarrt, und ich
bewege mich zaghaft auf zu dünnem Eis, auf den
Händen, kopfunter, entblößt bis auf die Haut, alle
Schreie der Angst verschluckend, das kühlgrüne
Wasser darunter zieht mich magisch an, und ich
suche zitternd zagend den Eingang zu der Höhle
der Tröstung, schlage Knoten um alle grünenden
Zweige, mit dem Salz meiner Tränen schreibe ich
weinend eure Namen gegen die Wand, die uns
trennt für immer, doch wenn sich meine müden
Augen aufgeschlagen haben, mein erstes Niesen
verklungen ist, koch ich mir pechschwarzen Tee,
überlasse die Zehen ihrem fröhlichen Morgentanz
und grüße den Tag mit dem Lächeln des Hoffens
Kommentare
Will man den grünen Zweig erreichen,
Dann muss man viele Äste streichen ...
LG Axel
Wir halten durch und schreiben weiter –
denn Dichten macht das Leben heiter ...
Danke, lieber Axel und liebe Grüße - Marie
Die Mädchenbäume haben es mir angetan,
so schöne poetische Bilder, sehr gern gelesen!
Liebe Grüße, Monika
Ich liebe die Birken; freue mich über Deine Zuschrift, liebe Monika …
Herzliche Grüße mit Dank zurück zu Dir -
Marie
die hoffnung liegt schon weit zurück -
doch ich lebe noch ein stück... ;-)
lg alf
Danke; das hoffe ich - will noch viel von Dir lesen, lieber Alf!
LG Marie
Eine Odyssee in innere Welten, doch poetisch diesem Reich auch die Schrecken genommen...und dann tanzen Zehen fröhlich am Morgen.Willkommen Hoffnung und neuerTag!
Lb.Gruss- Ingeborg
Ja, willkommen, Hoffung und neue Tage,
danke für Deine wunderbaren Worte, liebe Ingeborg –
bleib froh und gesund!
Herzliche Grüße - Marie
Wenn flirrende Sirenengesänge
sich zu Igeln unter Johannisbeersträuchern
gesellen und das Salzige Tränen
tröstet im Morgentanz
dann ist das Mehrfeldpoesie - tief eingehend und verführend :)
LG Yvonne
Wenn yvonnige Worte eintauchen in die blassrote Nebelwelt meiner
Kindheitsträume ... dann freu ich mich sehr und danke ...
LG zurück - Marie
Beim Lesen Deiner wieder wunderbaren Zeilen, kam mir ein Zitat von Winston Churchill in den Sinn, dem ich mich anschließen möchte :
"Ich bin ein Optimist - es scheint nicht viel Sinn zu ergeben, irgendetwas anderes zu sein." - Winston Churchill
Liebe Grüße
Ella