wenn keine nacht
dem morgen weicht
städte ohne licht sich strecken
kleine biester glücklich wühlen
kinder ihre ängste leben
wälder zittern
berge beben
dann ist es wieder mal so weit
raketen donnern mit tödlicher fracht
sekundenblitze erhellen die nacht
soldaten schiessen
gräber spriessen
es ist krieg
wenn ein hungriges skelett
sich klappernd durch die gassen schleppt
eltern lautlos weinen
aus den gebeinen der toten
neuer tod erstrahlt
gekrümmte leiber
krankheit verbreiten
dann ist es wieder mal so weit
generäle befehlen strategischen kampf
metropolen zerbersten im wasserstoffdampf
schiffe sinken
flüsse stinken
es ist krieg
wenn der bäcker keine brote mehr backt
der fleischer sich den arm abhackt
der supermarkt geschlossen bleibt
im dorfteich eine leiche treibt
der hausarzt nur mehr jod verschreibt
dann ist es wieder mal so weit
vielleicht zum allerletzten mal
stürmen die krieger vom berg ins tal
stechen und hauen
sengen und brennen
ermorden die frauen
alle kinder sind tot
der mond leuchtet rot
die sterne verbleichen
wir zählen die leichen
solange wir können
es ist krieg
Verfaßt voll dunkler Vorahnungen drei Monate vor dem Ausbruch des Irakkriegs im April 2003.
Kommentare
es ist immer Krieg
irgendwo auf diesem Planeten
Wie traurig .
Wie tief deine Worte gehen ..
Nachtgrüsse
Eva
Solang der Mensch zu feig zum Frieden -
Bleibt ihm wohl bloß der Krieg beschieden...
LG Axel
In der Tat. Paradoxer Weise muss fuer Frieden immer hart gekämpft werden
Nachtrag :
Dein Bild :-) immer wieder Hoffnung, alles Gute für den neuen Erdenbürger !
Ooops - spät aber doch, liebe Eva, da ich mit etwas Ruhe die Kommentare zu alle meinen Versen systematisch lese. - Der gute Erdenbürger ist nunmehr etwas über 2 Jahre und ein richitger Lausbub .... ;-)