Von
euch habe
ich mich getrennt,
dachte ich, doch da liegt
ihr noch immer nach Luft japsend
unter dem Schrank grünlich winselnd,
dunkel kriechend wie Teer in der Sonnenglut, von
wegen zertreten, zerdacht, zertrümmert, zerlacht, klein
geredet, kaputt gedacht, schaut mich an mit toten
Augen, immer noch nicht zu sterben bereit,
meine alten Muster, immer noch willens,
mich zu umschlingen, auszusaugen,
euer heiseres Flüstern kenne ich,
du kannst es nicht, du bist es
nicht, du weißt es nicht, euch
böse schwarze Gedanken
und miese Gallespucker brauche
ich nicht, jetzt schiebe ich euch nicht
mehr auf nächste Tage, hole laut singend
zum letzten Schlag aus, die Kraft, die Klarheit
meiner jubelnden Lieder wird euch nun vernichten.
Auch die Stimme gilt als Spiegelbild der Seele. Unendlich viele Töne lassen sich ihr entlocken. Wir brauchen sie zum Reden, Schreien, Flüstern, aber auch zum Singen. Selber singen oder schönen Stimmen lauschen kann uns verzaubern und negative Stimmungen im Nu vertreiben. Wir wissen das alle und schmettern deshalb gerne unter der Dusche gegen schlechte Laune an oder treffen uns zum gemeinsamen Singen in Chören. Singen hat eine wissenschaftlich nachgewiesene heilende Wirkung auf das vegetative Nervensystem und unser Gehirn und wird deshalb auch therapeutisch angewandt. Neu ist die Bewegung des Rudelsingens. Menschen jeden Alters verabreden sich im Internet in verschiedenen Städten und treffen sich in lockerer Atmosphäre, um gemeinsam Hits und Gassenhauer von damals bis heute zu singen.