Wir hatten uns're Zeit

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von Marie Mehrfeld

Wenn du mich warm umfängst, dicht bei mir bist, mich nicht bedrängst - dann sag ich’s mir: Gehör’ zu dir. Wie du da stehst, wartend und ungefähr, und wie du gehst, wie du durch’s Haar mir streifst, mich lieb betrachtest, nicht vor der Seite weichst, mein Sein beachtest – das rührt mich, sehr.

Bin zuhaus’ bei dir, bist ein Teil von mir. Drei Jahrzehnte schon sind nun vergangen. Oft wollt ich fort. War auch gefangen. Wenn’s zu Ende ist mit uns, wenn du gehst, oder auch ich - ganz allein wird’s trostlos sein.

Wir sind uns treu geblieben. Nur ich hab oft geklagt. Gemurrt, gegrollt, geweint. Wir sind in jenem Drüben gewiss nicht neu vereint. Doch bin ich nicht verzagt. Wir hatten unsre Zeit.
Haben’s mit Mut gewagt. Und gar nichts tut mir Leid.

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