Du findest einen großen Satz,
du schreibst ihn auf und putzt ihn rein.
Du freust dich über deinen Schatz:
'Die Menschheit wird sich dran erfreun!'
Du gibst ihn fröhlich frei zum Lesen
und spürst ein vorfreudiges Sehnen.
Doch Leser sind besondre Wesen:
dein bester Satz bringt sie zum gähnen.
Schätze, die man im Geiste findet,
sind auf den Finder oft getrimmt.
Das was der Leser dann empfindet,
wird erst im Nachhinein bestimmt.
Erst wenn dein Fund ihm etwas gibt,
du seine Lesefreude nährst.
Er deinen Schatz so wie du liebt,
und du wohl nie davon erfährst.
© Willi Grigor, 2016
Aus dem Leben
Gedichtform: