Variante zu einem Text von 03/14
je trouve, que la vie
est un rêve fugitive
quand même –.
il y a des raisons
être heureux
in vertrauter Sprache
formuliert es sich leichter
mit Worten die nicht fremdeln
klingt vieles oft seichter
fließt eleganter dahin
doch gar nicht selten
losgelöst von Sinn
den eh nimand kennt
auch wenn die Sehnsucht
noch so stark brennt
nirgends eine helfende Hand
nur die undurchdringliche Wand
im Sekundentakt könnte man
in neu erfundnen Reimen baden
aus nie vorher Gedachtem
Bedeutung extrahieren
Worte bedeutungsvoll aufladen
sich nicht genieren
es gar Dichtung nennen
das wäre dann wie mit einer
ungeliebten Frau pennen
hieße sich quasi selbst entleiben
Teufel durch Beelzebub austreiben
der heilige Schrein -
die Poesie
ist erhaben
sie formt das Sein -
er wäre geschändet
wenn die Fantasie endet
ich sterbe dann uninspiriert
frustriert,desillusioniert
ohne Musenkuss -
welch belangloser Schluss
in einem Meer voller Ideen
die im Winde verwehn
die im Chaos gefangen
nie aufs Papier gelangen
denn es gab nie
geplante Struktur
immer einfach nur Natur
es webt und strebt
und alles lebt
da füllten sich die Seiten
über die Zeiten
Jahr für Jahr
ganz wunderbar
in uhrwerkgleichem Gang
Sturm und Drang
folgte klebrig zäh
karger Hungersnot der Gedanken
ein zielloses Fantasieren
ohne Schranken
monströsverbale Völlerei
einfältige Narretei
ungezügelt pralle Schaffenslust
Freud'sche Theorie der Lust
wo ist
der Zugang zum Kreativen
den niemand je erzwang
und wie heftig ist mir bang
vor dem unbekannten Schrein
aus Äonen Jahre altem Gestein
Luzifer und Gabriel
das Siegel wahrend
widerstehen aller Poetenlust
versperren den Weg
mit Stahl und Harnisch
vor der Brust
(bis auf Weiteres,
ausgeträumt)