Greift der Mensch ein in das Geschehen,
meist mit vermeintlich „ordnender“ Hand,
ist bald schon ein Erfolg zu sehen:
Er fährt den Karren an die Wand!
Vernichtet er eine der vielen Arten,
scheinbar ganz unnütz fürs Geschäft,
braucht er nicht lange mehr zu warten,
wie schnell das Lücken hinterlässt,
in welchen Überhand bald nehmen
die anderen, nun unkontrolliert,
die sonst nicht so zum Zuge kämen,
was wiederum zum Chaos führt.
Oder er rottet vorschnell aus,
was seinem Auge nicht gefällt,
und zieht erst dann die Lehre draus:
Es war doch hilfreich in der Welt!
Und sei's die arme Ackerwinde,
die zartbunt blüht, doch „nutzlos“ grünt,
weil er den „Nutzen“ nicht drin finde,
sie auszureißen sich erkühnt.
Sie hat gestützt – stellt er dann fest,
denn er hat viel zu lang gewartet –,
was nun die Köpfe hängen lässt,
weil's kraftlos ist, haltlos „entartet“.
Der Ackerwinde konnte „glücken“,
dass andere Arten sich nicht wehren,
weil – abgedrückt – sie fast ersticken,
auch daraus zieht man gute Lehren.
Dämmt man Wildwuchs rechtzeitig ein,
entwickelt anderes die Kraft,
um selber stark und fest zu sein,
was wiederum nur Nutzen schafft.
So wird ein jedes doch zum Schatz,
ist gut, ja, richtig dort präsent,
ein jedes ist an seinem Platz …
auch wenn der Mensch ihn nicht erkennt.
© noé/2017
Kommentare
Der Mensch gefällt sich gut als Gott -
Und deshalb macht er gerne Schrott ...
LG Axel
Gott – macht Schrott?
Na, weißt du ...
Er hat den Menschen konstruiert -
Der lustig Welten demoliert ...
LG Axel
Und ihm auch den Verstand gegeben.
Doch den nutzt dieser Mensch nicht. Eben!
Dies Gedicht ist lehrreich, nicht obskur,
so haben sogar die Ackerwinden
ihre Aufgaben in der Natur,
man sollte sie nur finden.
LG Monika
Der Mensch erdreistet sich schlau zu sein
und schießt sich dabei oft selbst ins Bein…
Liebe Grüße
Soléa
Doppeldank!
Es gibt sogar beim Menschen, so manche Arten auch,
die schützenswert sind - aber das ist nicht der Brauch!