Aus sich selbst heraus
bestimmt dies Wesen,
ob es in eig'ner Tiefe
die Liebe pflegen kann.
Aus sich selbst heraus
möcht es sich selbst
sich geben, in Freiheit
und Kenntnis eigener Wesenheit.
Aus sich selbst heraus
möcht es ein Leben schaffen,
das im eig'nen Sein
in sich Erfüllung findet.
Aus sich selbst heraus
möcht es sich selbst entscheiden,
ob im Alleinsein dies Leben
zu bewält'gen sei.
Aus sich selbst heraus
in eigener Regie zu handeln,
Frau und Mann in sich zugleich
in Neues zu verwandeln.
Ach, kennt jemand dieses Wesen?
So frei, so sicher selbstbestimmt
als Schöpfers wahrer Traum?
Für's Menschsein ein evolutionärer Gewinn...
3. August 2017
Gedanken zum Geheimnis der Vereinzelung als große Chance der Freiheit? Oder als Weg zum Narzissmus - mit Selfies und weiteren Eigenlobpreisungen... Hebt sich oder sinkt der Empathiepegel? Wird sich zukünftig der Wert des Einzelnen weltweit etablieren können?
>Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.< Hab Dank Immanuel Kant!
Kommentare
Danke, liebe Moni ...
Ja, ich bin dafür; denn wer wirklich alleine - gut - leben kann, der kann auch Zweisamkeit
g e n i e ß en - gepflegt und ohne heftige Streitereien - mit dem richtigen Partner, was sich ganz besonders wohltuend auf Kinder auswirkt. Du hast mal wieder ein außerordentlich wichtiges Gedicht kreiert.
Liebe Grüße,
Annelie
Ja, es gibt inzwischen Paare, die glücklich getrennt leben und so ihre Partnerschaft stets aufs Neue genießen. Zudem denke ich an nicht konventionell gebundenes Menschsein, d.h. unabhängig von jahrtausende alten Ideologien. In Frieden und in sich gefundenem Glück, das sich natürlicherweise auf Mitmenschen überträgt.
Danke, liebe Annlie für Deine treffende Interpretation.
Und noch einen erfüllten schönen Tag,
Monika
Zum Schreiben nutzt Du den VERStand -
Da freut sich nicht nur der Herr Kant!
LG Axel
Lieben Dank, Axel. Das geht mal wieder runter wie mein Lieblingsgetränk. Da hast Du mich mit Deinem Reim wieder mal erfreut!
LG Monika
Dein kluges Gedicht regt mich zum Nachdenken an. Die zunehmende Vereinzelung bringt Narzissmus hervor und scheint eine Gefahr für unsere Gesellschaft zu sein, weil dabei der Verlust des Begriffes Gemeinwohl droht. Das ängstigt mich schon. Man beobachtet, dass sich herkömmliche Strukturen in unserer Gesellschaft auflösen; dafür bilden sich jedoch neue heraus, man denke an Familie, die sich heute vielfältiger und bunter definiert als noch vor 20 Jahren, auch Freundeskreis kann Familie sein, das ist doch durchaus positiv. Wir geraten durch die Vernetzung mit Menschen und Kulturen in fernen Teilen der Welt in Kontakt, das erweitert den Horizont; vielleicht aber gehen uns dabei auch Beziehungen zu Menschen vor Ort verloren; gute Gespräche bei Zugreisen vielleicht, sie sind kaum mehr möglich in der Welt der ständig am Ohr klebenden Handys. Es ist ein Riesenwandel im Gang, von dem man heute noch nicht sagen kann, wie er enden wird. Wie wir in 20 Jahren miteinander leben, das weiß ich nicht, kann nur HOFFEN, dass sich gutes Neues entwickeln wird, und das tue ich. Diese lange Zuschrift musste sein, Monika, das Thema hat mich angetickt.
Liebe Grüße - Marie
Liebe Marie, mehr kann ich mir nicht wünschen! Anregende Kommentare bedeuten mir viel. Dafür danke ich. Und dass ich Dich thematisch anticken konnte - wow. Unsere Zukunftsaussichten sind so vielfältig und unberechenbar, weil wir die Chance haben, uns in einem rasanten und bisweilen unbekömmlichen Tempo zu informieren, weltweit zu kommunizieren, dabei durch die Fülle irritiert werden und uns daran heftig verschlucken können. Auch ich hoffe, dass die von allen Denkern jeglicher Couleur postulierte Liebe unsere Lebensbasis darstellt. Also schau ich voll Zuversicht nach vorn. SOS - save our souls.
Liebe Grüße, Monika
Ja, Monika, sehr wichtig - die LIEBE; SOS ist auch angebracht.
LG - Marie
MERCI liebe Marie für Deine Bestätigung. Da bin ich pragmatisch und zuversichtlich und danke den Kölnern für ihr Leitmotiv:
>Et kütt wie et kütt. Et hätt noch emmer joot jejange.<
Gute Grüße in Dein Wochenende,
Monika