aber aber der mond stand heute nacht
nicht zur verfügung sterneregen rieselte
auf das malträtierte laken dort im
matratzengrab konnte sich
der leib krümmen und verbergen
es schluchzte in die schattenwelt
nur der körper
ließ ihn zurück
ging ein stück auswärts
gelockt vom obskuren licht
zwischen den fensterrahmen
häutete sich auch meine seele
fiel auseinander in winzige
spitzige splitter
ver wandelt:
die schneekönigin kalt wie eis
teilnahmslos schwebt sie davon
in das dunkel der nacht
sieht hinab auf schimmernde dächer
tanzt vorbei an blinden fenstern
ein blick aus stahlblauen augen lässt
die scheiben zerspringen
zählt von sinnen fasern glitzernden metalls
gewebe das in dürren baumgabeln hängt
verfängt sich im
spinnefeinen schleier unzähliger tränen
aus pechschwarzem wolkenkleid tropfend
eine lange reise
ein schlaf der
nicht enden
will
schattenwelt
von Dagmar Herrmann
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Interne Verweise
- Autorin/Autor: Dagmar Herrmann
- Gedichte von Dagmar Herrmann
- Gedichtform und Thema: Prosagedichte, Traurigkeit / Schmerz