Grau.
„Saharastaub liegt in der Luft“,
behauptet der junge Mann
im Wetterbericht.
Grau.
Saharastaub
bedeckt die Autos auf dem Parkplatz,
die Terrassenmöbel,
dringt in die Atemwege
und treibt mir die Tränen in die Augen.
Die Vögel sitzen stumm in der Hecke,
das Brummen der dicken Hummeln
im Kirschbaum ist verstummt,
und selbst die Katze
hat sich unter dem Sofa verkrochen.
Grau.
Saharastaub
dämpft die Farben,
die Geräusche, das Licht.
Nur das Bonbonrosa der Kirschblüten
leuchtet hindurch.
Wie das letzte Signal
eines schon vergangenen Frühlings.
Grau,
Saharastaub
ist die Leinwand
für meine inneren Bilder.
Kommentare
Auch das Grau hat seinen Sinn -
Immer farbig - scheint kaum drin ...
LG Axel
Stimmt. Und durch das Grau wissen wir die Farben erst richtig zu schätzen.
Vielen Dank,
LG, Susanna
Melancholie wird hier auf eine feine Weise eingefangen. Intensiv und bildhaft zum Mit- und Nachempfinden. Stark.
Mit hellen Grüßen von Monika
Vielen Dank, liebe Monika.
Es war tatsächlich ein Morgen in Moll.
Liebe Grüße,
Susanna